Sonntag, 28. Februar 2010

Tsunami Alarm auf Neuseeland

Es war die Nacht vom 27.02.10 auf den 28.02.10: Ich hatte mich, wie jeden Abend bisher, in Kaikoura etwas außerhalb der Stadt direkt an den Strand gestellt um dort zu nächtigen. Außer mir an diesem Platz übernachtete ein Franzose, den ich zufällig kennen gelernt habe, in seinem Zelt am Strand.
Es war etwa fünf Uhr morgens als ich unsanft geweckt wurde: Ein Polizeiauto kam mit Blaulicht und eingeschalteter Sirene neben meinem Van zum stehen. Ich dachte zunächst daran dass wir jetzt irgendwelche Schwierigkeiten wegen „Wild Camping“ bekommen würden, fand aber auch die Aktion ein wenig übertrieben.
Als ich etwas verschlafen meinen Kopf aus der Schiebetür streckte, fragte er mich ob ich denn Englisch verstehen würde. Als ich die bejahrte, klärte er mich auf das es ein schweres Erdbeben (stärke unglaubliche 8,8) vor Chile gegeben habe und um etwa 20 nach acht eine bis zu fünf Meter hohe Tsunami Welle in Neuseeland erwarten würde. Wir sollten doch bitte schnellstmöglich den Strand räumen und in die Berge in der Nähe fahren, um dort den Rest der Nacht zu verbringen.
Ich fragte den Polizisten noch, ob ein Tsunami nicht gut zu Surfen sei und deutete auf mein Surfboard neben mir. Dieser zeigte sich aber humorlos und wiederholte lediglich die Forderung den Strand zu räumen.
Er informierte noch den Franzosen, der ähnlich verschlafen aus seinem Zelt gekrochen kam, ehe er unter Sirenengeheul davon preschte.
Wir entschieden uns der Empfehlung zu folgen, luden das Zelt ins Auto und verbrachten die restliche Nacht deutlich über dem Meeresspiegel.
Am nächsten morgen erfuhren wir durch das Radio das eine 1,5 Meter hohe Tsunami Welle die Küste getroffen habe, man aber noch mit weiteren, möglicherweise größeren, rechne. Des Weiteren hätten plötzlich einsetzende Strömungen den Strand innerhalb von Minuten auf mehrere hundert Meter trocken gelegt. Da diese Warnung für die nächsten 12 Stunden gilt und wir unser Schicksal auch nicht herauf fordern wollten, entschieden wir uns gegen das Surfen für heute.

Hier ist also alles gut gegangen.

Cheers

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen