Samstag, 30. Januar 2010

Lebewohl Blenheim

Es ist wieder viel passiert, aber der Reihe nach:

Am 22.01.2010 hatte ich meinen letzten Arbeitstag bei Wither Hills. Ich verließ das Vineyard mit gemischten Gefühlen, denn zum einen war es häufig furchtbare Arbeit, allerdings hat man sich mit der Zeit mit den Kollegen gut angefreundet und da fiel es schon schwer allen Lebewohl zu sagen. Ein echtes Highlight gab es dann noch einmal am Schluss als Rico und Ich uns nach der Arbeit noch eine Flasche Wein besorgen wollten und dort, zu unserer Überraschung, alle Supervisors auf einer, nennen wir es mal, „fortgeschrittenen Weinprobe“ antrafen. Umgehend bekamen auch wir eine Flasche Wein (ging alles aufs Haus) zur „Verkostung“ in die Hand und so konnten wir unseren Abschied noch gebührend feiern. Auch die Einladung, anschließend noch auf ein paar Bier, in einen Club zu fahren konnten wir nicht ausschlagen. So endete meine Zeit bei Wither Hills bei ein paar Bier mit den Vorgesetzten und ich werde diese Zeit für immer positiv in Erinnerung behalten.
Ich entschied mich also eine Woche vor Beginn der Abreise meinen Job aufzugeben um mich voll und ganz auf die Vorbereitungen und vor allem den neuen WOF für meinen Van zu konzentrieren. Und so machte ich mich ans Preise vergleichen und Handeln um doch noch möglichst günstig wegzukommen. Auch das Eigenständige wechseln des „Steering Boot“ (Foto) sparte einige Dollars und so ließ sich der Preis für den neuen WOF doch noch etwas drücken. Letztendlich bestand mein Van am Donnerstag den WOF und ist nun bereit für die nächsten Etappen.
Nachdem der Van nun gerüstet war ging es ans Packen und Verabschieden. In den Monaten in Blenheim sind eine Menge Bekanntschaften und Freundschaften entstanden, die man nun hinter sich lässt. Da ist, neben den Arbeitskollegen, Marian, der auf dem Queen-Charlotte Track dabei war, die Kumpels die man beim wöchentlichen Fußball- und Baseballspielen getroffen hat, die Leute vom Jiu Jitsu Training, die Vermieter und viele mehr.
Am Sonntag werde ich nun mit Rico Richtung Süden aufbrechen. Der Plan sieht vor das wir die Westküste hinunterfahren und dann am Mittwoch in Te Anau, beim Ausgangspunkt des Milford Tracks, die restlichen Vorbereitungen treffen. Den Track laufen wir dann vom 03.02 bis zum 07.02.

Best wishes

PS: Hier ist es unglaublich warm und sonnig. Täglich etwa 30 Grad!!! Ohne Sonnencreme kann man nicht aus dem Haus. (Ich wollte das nur einmal erwähnt haben)

Hier einmal die Folgen vom Paintball-Spiel.









Sonntag, 17. Januar 2010

Kauft niemals ein Auto von einem Schweizer!!!

Die letzte Woche verging wie im Flug. Es ist endlich wieder Wochenende und ich blicke zurück, auf fünf weitere anstrengende Tage auf dem Vineyard. Im Mittelpunkt stand allerdings etwas anderes: Die WOF (Warrant of Fitness) meines Vans lief ab und ich musste den Kilometerzähler richten.
Da ich alleine nicht weiter kam fuhr ich zum Mechaniker meines Vertrauens, der ernüchternd feststellte, dass er da auch nicht viel machen kann. Es gäbe in Neuseeland nur eine Firma die Tachos reparieren könnte, und die befände sich auf der Nordinsel. Allerdings konnte er mir auch noch einmal bestätigen dass das manipulieren des Tachos, um die Dieselsteuer zu sparen, sehr teuer werden kann.
Nun fehlte es mir an Alternativen und da mir auch die Zeit weglief, die WOF endet am 17., ließ ich den Tacho auf die Nordinsel schicken. Leider musste ich den schon geplanten Abel Tasman Track deshalb absagen, aber vielleicht hole ich den später noch einmal nach. Das war Dienstag.
Zwei Tage später bekam ich einen Anruf von der Werkstatt dass der Kilometerzähler nicht zu reparieren sei.
Fehlerdiagnose: Die Vorbesitzer (wahrscheinlich die Schweizer von denen wir das Auto gekauft haben) hatten versucht den Kilometerstand zurück zu drehen. Anstatt aber vorwärts, über die 999.999 Kilometer hinweg, zurück zu null zu drehen hatten die Deppen den Akkuschrauber oder Bohrmaschine auf Rückwärts gestellt und versucht den Tacho im wahrsten Sinne des Wortes „zurück zu drehen“. Dies wird aber durch eine Sperre verhindert und so wurden alle Zähne der Zahnräder im Kilometerzähler abgebrochen. (Ich verweise hier auf die Überschrift: Kauft niemals ein Auto von einem Schweizer!!!)
Zum Glück hatte der Mechaniker mittlerweile einen Gebrauchten Kilometerzähler aufgetrieben und die Kilometerzahl angeglichen, plus ein paar Hundert extra Kilometer damit die Leute vom WOF nicht misstrauisch werden.
Nun war ich um einige Dollar ärmer, um das Wissen wie man einen Kilometerzähler einbaut, ausbaut und manipuliert reicher und mein Van war bereit für den neuen WOF. Ich fuhr Freitag direkt nach der Arbeit zu der „Test Station“, glücklich dass ich den Kilometerzähler doch noch rechtzeitig repariert bekommen habe, nur um dann bei der Prüfung mit Pauken und Trompeten durch zu fallen. (Ich verweise hier noch einmal auf die Überschrift: Kauft niemals ein Auto von einem Schweizer!!!)
Im Nachhinein betrachtet sind die Mängel nicht ganz so dramatisch, in dem Moment hat es mir aber ganz schön die Laune verdorben.
Da die Mängel durch Selbstmitleid aber nicht kleiner wurden, griff ich zur letzten, einzigen und besten Lösung: Ich habe mir die Mängel auf einer Kneipentour mit Rico und Marian schön gesoffen!
Am Freitag sind Marian und ich nach nur vier Stunden schlaf zum Paintball gefahren um einfach mal abzuschalten. Es hat super viel spaß gemacht (auch wenn wir am Ende von zwei 14 jährigen Halbprofis ordentlich in den Mangel genommen wurden) und man ist auf andere Gedanken gekommen.
Jetzt muss ich das Auto innerhalb der nächsten vier Wochen bei der Test Station erneut vorführen um die ersehnte Plakette zu bekommen. Innerhalb dieser Zeit darf ich den Van zum Glück wie gewohnt nutzen.

Best wishes und denkt immer daran: Kauft niemals ein Auto von einem Schweizer!!!






Sonntag, 10. Januar 2010

Back to Bud Rubbing

Am Donnerstag ging für Rico und mich die Arbeit auf dem Vineyard „Wither Hills“, zwei Tage früher als erwartet, weiter. Der starke Wind der letzten Tagen hat uns zusätzliche Arbeit beschert und so beschlossen wir kurzer Hand unseren Urlaub zu verkürzen und die Arbeit wider aufzunehmen.
Da wir stündlich mit 12,50$ Mindestlohn bezahlt werden, müssen wir uns nicht mehr so abhetzen und wir können die Arbeit recht gelassen angehen.
Neben der Arbeit habe ich jetzt die ersten Stunden Jiu Jitsu hinter mich gebracht und ich muss sagen: Es macht echt spaß, auch wenn es zum Teil verdammt weh tut (Das drehen meines Kopfes hat mir zwei Tage lang wehgetan). Dennoch, ein Sport den ich mir auch in Zukunft, über Neuseeland hinaus, vorstellen könnte.
Des Weiteren koche ich recht viel, was vor allem daran liegt das ich die meiste Zeit des Tages mit einem Koch (Rico) verbringe. Mein letztes Abendessen war Chicken Geschnetzeltes mit einer Champion-Rahmsoße, dazu Kartoffelpuffer und eine Gemüsebeilage mir Essig-Öl Soße. ^^
Ansonsten steht die Verlängerung der „Warrant of Fitness“ (WOF), das Neuseeländische Pendant zum TÜF, für meinen Van (Diesel) an. Ich bin deshalb etwas besorgt, da ich weiß dass mein Kilometerzähler nicht funktioniert. Die Reichweite dieses Problem wird erst deutlich wenn man weiß, dass es hier in Neuseeland eine extra Steuer gibt, die auf die Gefahrenen Kilometer von Dieselautos, wie mein Van eines ist, erhoben wird.
Diese Steuer bezahlt man in Form von Plaketten, die man sich auf die Frontscheibe klebt und die einen erlaubt, bis zu einem gewissen Kilometerstand zu fahren. (Man zahlt etwa das gleiche, was man auch schon für den Diesel bezahlt hat) Da die Plaketten teuer sind und als Kontrolle lediglich der Kilometerzähler dient, ist es hier eine Art Volkssport diesen „abzuklemmen“.
Nun zählt auch mein Van zu den Autos, bei denen der Kilometerzähler „defekt“ ist. Dies haben Daniel und ich leider erst nach dem Kauf festgestellt (traut niemals einem Schweizer!!!) und bisher hat uns das auch nicht gestört, da wir ja Geld gespart haben.
Nun steht leider dieser WOF an und ich mach mir nun doch ein wenig Sorgen wegen dieser „Lapalje“, weil man es bei strenger Auslegung auch als „Steuerhinterziehung“ bezeichnen könnte.
Ich habe nun mit meinen Vermietern dieses Problem besprochen und die sagten mir dass darauf eine Strafe von „einigen Tausend Dollar“ steht. Da dies vermutlich mehr ist als ich bisher verdient habe plus der Wert des Vans, fällte ich die Entscheidung: Der Kilometerzähler muss wieder laufen!!!
Mit Hilfe von Marian und Google begann die Demontage der Armaturen, was wegen den vielen versteckten Schrauben nicht ganz so einfach war. Letztendlich fanden wir auch die Ursache, da uns aber das passende Werkzeug fehlte muss den Rest doch ein Mechaniker meines Vertrauens richten. Das soll am Dienstag passieren und dann muss ich bis Freitag noch die Strecke von Auckland nach Blenheim in Kilometern auf den Zähler fahren, damit diese mit dem Ort der letzten WOF übereinstimmt.
Best wishes aus dem sonnigen Blenheim.





Mittwoch, 6. Januar 2010

Frohes Neues

Ein frohes neues Jahr ins kalte Deutschland!

Wir verlebten noch einige schöne Tage im Strandhaus von Martin und Darryn im recht verregneten Westport. Ein Highlight: Das Sammeln von Muscheln von einem Felsen im Ozean.

Am 30.12.09 machten wir uns dann auf den Weg zu einem Festival, auf dem wir dann auch Silvester verbrachten. (Dieses einzigartige „New Year“ wird mir immer in Erinnerung bleiben)

Jetzt bin ich mit meinen Mitstreitern, Rico und Marian, wider im sonnigen und warmen Blenheim und als Roommate hier in einer Wohnung eingezogen und genieße die letzten Urlaubstage bevor es wider heißt:

Back to bud rubbing!