Montag, 28. Juni 2010

Das A-Team

Ein kurzen Update von hier: Es ist awesome!!!
Mittlerweile hat sich das Team „Knoll Ridge“, zu dem ich auch gehöre, gefunden. Letztes Jahr ist das große Restaurant, oben auf dem Berg, abgebrannt. Seitdem gibt es oben ein „Temporary Restaurant“ in dem eine kleine Auswahl an Speisen serviert wird. In ein paar Wochen wird nun das neue Restaurant fertig. Es handelt sich dabei um einen 13 Millionen Dollar teuren Neubau, die größte Investition, die das Skigebiet je gemacht hat.
Und genau in diesem Prachtbau werden wir, als die erste Crew, einziehen. Die Eröffnung eines so großen Restaurants, in solch einem bekannten Ski-Area, ist wohl ein recht großes nationales Ereignis, denn es wird Zeitung, Radio und Fernsehen erwartet. Und wir werden kochen!
Ich bin übrigens offiziell kein „Kitchen Attendant“ sondern ein „Cook“ und ich werde auch die Möglichkeit haben zu kochen. Also nicht nur stupides Töpfe waschen,
Da eine solch große Investition auch ein recht großes finanzielles Risiko birgt sind die Erwartungen natürlich auch groß und so wurden wir erstmal mit Vorschuss-Lorbeeren überschüttet. Ich zitiere: „Ihr seit die Besten aus hunderten von Bewerbern. Ihr seid die Besten der Besten.“ oder „Ihr seit das A-Team unseres „Ski-Areas“. Anyway…
Dieses „A-Team“ besteht aus insgesamt 15 Personen aus 12 Ländern. Außer Deutschland und Neuseeland haben wir noch Estland, England, Argentinien, Australien, Japan Kanada, USA, Irland, Dänemark und die letzte Nationalität fällt mir grad nicht ein. Es könnte aber kaum internationaler sein. Nur Deutschland und USA sind doppelt vertreten, sogar aus Neuseeland ist nur eine einzige da.
An den ersten Tagen hat man sich erstmal gegenseitig besser kennen gelernt um das „Team Knoll Ridge“ zu formen. Dazu zählte auch eine Team-Bildende Maßnahme: Wir „durften“ einen großen Kühlschrank über Schnee und Eis von einer Hütte zur anderen tragen. Super!
Gestern Abend wurde es erstmals ernst für Rico und mich. Wir durften endlich kochen! Das Restaurant hatte zwar schon geschlossen, dennoch mussten ein paar Gerichte für die nächsten Tage vorbereitet werden. Mein erstes Gericht, dass ich in einem Restaurant zubereitete, war Kartoffelsalat. Die größte Umstellung ist sicherlich die Menge. In riesigen Töpfen worden Kiloweise Kartoffeln gekocht.
Jetzt geht es erstmal so weiter, das wir nach Feierabend ein paar Sachen für den nächsten Tag vorbereiten bis am nächsten Samstag erstmal das „Temporary Restaurant“ eröffnet.
Und dann werden wir hoffentlich bald in das ganz neue Restaurant „Knoll Ridge“ umziehen.
Schade dass es nicht überall so gut läuft wie hier. Gute Besserung an meine Oma Gerda.

Arohanui
Jan-Lasse

Mittwoch, 23. Juni 2010

Die Season beginnt …

Der Schornstein ist frei, der Schotte noch immer nicht da und die Besprechung haben wir auch erfolgreich hinter uns gebracht.
Wir sind immer noch zu zweit im Haus, zumindest offiziell. Denn seit ein paar Tagen leisten uns Marian, mit dem wir in Blenheim zusammen wohnten und der auf dem Milford Track dabei war, und eine Französin, die wir noch aus Opotiki kennen, Gesellschaft. Vom Schotten, der angeblich schon vor ein paar Tagen einziehen wollte, haben wir allerdings nichts mehr gehört.
Im Nachhinein war es ein Segen, dass wir das Spiel der deutschen Nationalmannschaft nicht verfolgen konnten. So haben wir uns 90 deprimierende Minuten erspart. Nur bekommen wir die Niederlage hier in Neuseeland laufend unter die Nase gerieben.
Am Montag fuhren Rico und Ich dann hoch zum „Ski Area“, wo wir unsere Uniformen bekamen. Diese besteht aus: Einer awesome Skijacke, einer Skihose, einer Mütze, drei Kochjacken, drei Kochhosen und zwei Kochschürzen. Der Hammer!!! (Fotos)
Direkt nebenan bekamen wir unseren Skipass, gratis natürlich. Mit dem können wir die ganze Season alle Lifte in unserem und dem anliegenden „Ski Area“ benutzen.
Dann mussten wir noch unsere Mittelfinger scannen lassen, was den „Timesheet“ ablöst. (Ich bezweifle das in Deutschland eine Firma dieses System ohne großen Widerstand von Datenschützern einführen könnte)
Nachdem das erledigt war fuhren wir nach Taupo. Da wir in unserem Haus nun einen großen Kühlschrank haben und der einzige Supermarkt in unserer Nähe unverschämt teuer ist, wurde es ein Großeinkauf.
Am Dienstag mussten wir dann um sechs aufstehen. Um zehn nach sieben fährt der Bus hier in Raurimu ab und kommt gegen acht in „Whakapapa Village“ an.
Dort ging es erstmal zur Informationsveranstaltung wo uns die Manager und das Unternehmen, für das wir arbeiten, vorgestellt wurden und wir noch viele weitere Informationen erhielten (fünf Stunden dauerte das). Unter andrem gab es auch eine ausführliche Belehrung, für den Fall eines Vulkanausbruchs. (Das ganze „Ski Area“ ist auf einem einigermaßen aktiven Vulkan)
Den letzten Ausbruch hat es erst 2007 gegeben. 1994 war der letzte verheerende Ausbruch. Der Manager des Skigebiets, der sich zu Beginn der Veranstaltung vorstellte, erzählte von diesem, der sich ausgerechnet bei der Informationsveranstaltung im Jahre 1994 ereignete. Damals winkte ihn der „Safety Manager“ von der Bühne und berichtete von dem Ausbruch weiter oben und das sie nun evakuieren müssen. Daraufhin ging er zurück auf der Bühne und sagte, dass es dieses Jahr für niemanden Arbeit gäbe und das sie den Berg jetzt schnellstmöglich verlassen müssten.
Obwohl es damals keine Tote gab kam doch ein eigenartiger Beigeschmack auf, das Skifahren auf einem Vulkan etwas ganz anderes ist, als in den Alpen. Ich blicke dem aber optimistisch entgegen, dass wir von Ausbrüchen verschont bleiben.
Um ein Uhr wurden wir, unserem Arbeitsplatz entsprechend, in Gruppen aufgeteilt in denen man sich kennen lernte und noch andere Sachen besprochen und Fragen geklärt wurden.

Am nächsten Tag (Mittwoch) hatten wir gleich erstmal frei. Daher kann ich heute auch diesen „Post“ online stellen. Als nächstes geht es nun zum Ski und Snowboardverleih um uns für die Saison adäquat auszurüsten und vielleicht wagen wir auch gleich die ersten Schwünge im Schnee. In den darauf folgenden Tagen geht es dann mit dem Training los und am 26.Juni soll Saison eingeläutet werden, wenn bis dahin noch ein wenig Schnee fällt.
Arohanui
Jan-Lasse






Back in the 50th

Der Einzug in unser Haus ging problemlos. Es ist ein altes Haus in Raurimu, von wo ein Bus zu unserem Arbeitsplatz in „Whakapapa Village“ fährt. Das Haus hat insgesamt sechs Schlafzimmer von denen wir jeweils eins bezogen haben.
Momentan sind wir noch alleine hier aber das Haus soll über den Winter voll werden. Am Sonntag zieht erstmal noch ein Schotte ein und dann mal sehen, wer sonst noch kommt.
Bevor wir mit der Suche nach einem Haus angefangen haben, war für uns klar, dass es Wlan und Sky TV haben muss. Letzteres damit wir die WM verfolgen können.
Bei der Suche mussten wir feststellen, dass fast alle Unterkünfte schon belegt sind, da sich die anderen schon Monate im Voraus um ihre Bleibe gekümmert haben.
Letztendlich war dieses Haus also unsere einzige Chance. Leider gibt es hier weder Internet noch haben wir Sky TV. Des Weiteren haben wir auch kein Festnetztelefon, keine Postadresse und auch kein Handyempfand. Zum Glück haben wir zumindest zwei alte Fernseher mit denen wir drei Programme empfangen können.
Außerdem haben wir einen großen Holzofen in der Lounge auf dem wir auch kochen und backen können. Welcome back in the 50th!!!
Dieser Ofen ist momentan leider noch durch ein Vogelnest verstopft. Zum Glück haben wir auch noch einen Elektroherd mit dem wir zumindest ein wenig heizen können. Das bringt allerdings nicht viel da das Haus, wie fast alle Häuser in Neuseeland, überhaupt nicht isoliert ist.
Die Positive Seite des Hauses ist, dass es eine große Lounge hat, die zu Partys geradezu einlädt. „Keine Partys“ ist zwar eine von etwa zwanzig Regeln, die wir laut Vertrag beachten müssen, allerdings haben wir bis jetzt schon etwa fünf gebrochen und sehen das sowieso eher als Richtlinien.
Am Montag bekommen wir unsere Uniformen und am Dienstag geht es dann nach einer Besprechung los.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Nach Regen kommt Sonne

Endlich wider Sonne, nach so vielen Tagen des Regens. Und das bezieht sich nicht nur auf das Wetter. Dieses hat sich zum Glück auch gebessert, zwar immer noch kühl aber zumindest sonnig, aber auch die anderen Probleme lösten sich schnell.
Der Tag ging schon morgens um sechs Uhr gut los, als wir nach nur drei Stunden schlaf den Sieg der deutschen Mannschaft feiern konnten.
Vom Manager der Hostel bekam ich anschließend eine Werkstatt empfohlen die gut und günstig sei. Zu meinem Glück war der Mechaniker ein Deutscher, der Deutschland vor 20 Jahren den Rücken gekehrt hat. Zu einem super Preis reparierte er mir die Verkabelung, füllte Kühlmittel und Bremsflüssigkeit nach und zeigte mir ein paar weitere Schwachstellen der Mitsubishis.
Zu guter letzt konnte er mir noch einen guten Glaser empfehlen, der mir eine neue Scheibe, ebenfalls zu einem super Preis, einsetzte.
Als wir abends in Richtung „Cape Kidnappers“ die Stadt verließen, bekam ich einen Anruf einer Hausvermieterin. Sie meinte dass wir in eines ihrer Häuser einziehen könnten. Damit haben wir auch schon einen Platz für den Winter.
So haben sich alle Probleme in wenigen Stunden und preiswerter als gedacht gelöst.
Am darauf folgenden Abend ging es in den Pub. Nach der Teilnahme an einem Pokerturnier guckten wir uns das erste Spiel der „All Whites“ an und konnten nach einem unterirdischen Spiel ein glückliches Unentschieden feiern.
Im Pub gratulierten uns dann noch einige Engländer zum Sieg der deutschen Mannschaft über das in England verhasste Australien.

Wir werden jetzt noch morgen die Sonne hier in Napier genießen und uns dann auf den Weg über Taupo nach Whakapapa Village machen. Dort werden wir hoffentlich ohne weitere Probleme in unsere Wohnung einziehen.
Am Montag haben wir dann eine Besprechung mit allen Kollegen und danach geht es zum gegenseitigen besseren kennen lernen in den Pub.

Sonntag, 13. Juni 2010

Napier, ein Stein und die WM

Ein kurzes Update: Die Wohnungssuche gestaltete sich schwierig, da schon fast alles belegt ist. Wir hoffen jetzt trotzdem noch etwas zu finden.
Derweil sind wir über Taupo nach Napier gefahren um dem Regen zu entkommen. Napier war darüber hinaus auch die einzige große Stadt Neuseelands, in der ich bisher noch nicht gewesen bin.
Wir verließen also die ausgetretenen Pfade und wagten uns auf unbekannte Straßen. Leider wurde ich vom Pech verfolgt und wider einmal ist mein Van die Wurzel allen Übels: Aus irgendeinem Grund wird die Batterie nicht mehr geladen, was dazu führt das Rico mich regelmäßig überbrücken muss.
Als wäre das noch nicht schlimm genug versuchte meine Frontscheibe auf dem Weg von Taupo nach Napier eine innige Verbindung mit einem recht großen Stein einzugehen. Ergebnis: Ein riesiger Steinschlag, der zweite schon in Neuseeland. Damit wird hier in Napier auch noch eine neue Frontscheibe fällig.
Nach einem Schreikrampf im Stile „Rumpelstilzchens“ am Fahrbahnrand schaute ich mir den Schaden genauer an: Der Stein hat alle Glasschichten beschädigt und das Glas ist sogar auf der Innenseite gerissen. Und alles nur wegen so einem beschxxxxx LKW, dessen Fahrer hier sowieso fast alle „Lunatic“ (Das Wort passt einfach am besten) sind. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich hab mich dann irgendwann beruhigt und so kamen wir heute gegen Mittag in Napier an. Hier gab es eine kleine Sensation: Während wir bisher wie die „Flying Dutchman“, die nie einen Hafen anläuft, nie ein Backpacker anfuhren, mieteten wir uns in „Archies Bunker“ ein. Der Grund ist recht simpel: Die WM!!!
Morgen früh werden wir um sechs Uhr aufstehen um die deutsche Mannschaft hier vom anderen Ende der Welt, in unmittelbarer Nähe des „Gegners“ Australien, zu unterstützen.

Und dann muss ich vom Backpacker zum Glaser und zum Elektriker fahren um den verfluchten Mitsubishi wider flott zu kriegen. (Ich vermisse hier wirklich ein gutes, verlässliches, deutsches Auto)

Arohanui

Jan-Lasse



Rico fand einen etwas eigenwilligen Parkplatz in Raglan.

Samstag, 12. Juni 2010

Regen, Regen, Regen

Wegen schlechtem Wetter haben wir es in Raglan nicht lange ausgehalten und sind zurück nach Hamilton gefahren, wo wir uns um unser Visa gekümmert haben.
Wir haben uns nun beide für eine Visa Verlängerung beworben, die wir hoffentlich in den nächsten Wochen erhalten.
Anschließend sind wir weiter südlich, zu den Waitomo Caves gefahren, wo Daniel und Ich acht Monate zuvor schon waren. Das Wetter hat sich seitdem nicht verändert: Nur Regen. Verändert hat sich aber die Höhle. Während Daniel und Ich damals weit in die Grotte hineinklettern konnten, war diesmal der Weg nach nur wenigen Metern versperrt. Schade eigentlich.
Wir fuhren weiter nach Whakapapa Village, wo wir den Winter über arbeiten werden. Hier trafen wir unseren neuen Boss das erste Mal und ein paar unserer Kollegen. Alles hört sich bisher sehr gut an.
Das Restaurant ist letzten Winter abgebrannt und wird gerade neu gebaut. Daher werden wir die ersten Wochen in einem „Notrestaurant“ arbeiten bis wir dann in den schicken Neubau (über Nacht) umziehen.

Im Moment suchen wir hier in der Umgebung nach einem Haus oder einer Wohnung, wo wir den Winter über bleiben, denn in den Vans wird es dann deutlich zu kalt sein. Zwar müssten wir uns über verderbliche Lebensmittel dann keine Sorgen mehr machen, nur würde uns auch unser Wasser, Milch, Zahnpasta, ect über Nacht einfrieren. Ganz davon zu schweigen, dass wir morgens unseren Van erstmal eine Stunde mit unseren Gaskochern heizen müssten, bevor es uns möglich wäre, aus unseren Schlafsäcken zu kriechen.
Wenn wir dann noch Zeit haben wollen wir noch etwas dorthin reisen, wo das Wetter besser und die Temperaturen höher sind. Am 22. Juni treten wir hier dann auch schon unsere neuen Stellen an.


Arohanui

Jan-Lasse


Noch mit langen Haaren ;)

Dienstag, 8. Juni 2010

Surfers Paradise

Vor zwei Tagen haben wir uns von unseren französischen Freunden getrennt und gehen wider unsere eigenen Wege. Wir fuhren nördlich nach Hamilton und von dort aus in das Surferparadies Raglan, wo ich vor etwa acht Monaten meine ersten Surfversuche unternommen hatte.
Die Reise wurde von schlechtem Wetter begleitet und ein paar kleinen Defekten an unseren Vans. Mir (dem Van) brannte eine Sicherung durch und Rico konnte seinen Kofferraum zeitweise nicht öffnen. Das Dach meines Vans, durch das es bei starkem Regen reintropfte, habe ich mittlerweile erfolgreich repariert. Dafür wird es jetzt bei Rico bei starken Schauern nass.
In Raglan ist das Wetter ein wenig besser geworden, Temperaturen im zweistelligen Bereich und Sonne.
In den nächsten Tagen werden wir neben dem Surfen organisatorische Sachen, wie die Visa-Verlängerung und „Tax Refund“ erledigen.
Die weiteren Pläne werden uns wider südlich in Richtung Berge bringen, wo wir uns bei unserem neuen Arbeitgeber vorstellen werden und uns nach einer Wohnung für den Winter um gucken werden. Ganz wichtig in dem Zusammenhang: Sky TV, der Sport-Sender, um die WM verfolgen zu können.

Arohanui
Jan-Lasse

Mittwoch, 2. Juni 2010

Heiße Quellen, Tongariro und ein Knöchel

Endlich konnten wir die Fesseln des Alltags abstreifen, die Hölle des Packhaus hinter uns lassen und aufbrechen zu neuen Abenteuern.
Ganz so extrem war das alles zwar nicht, trotzdem waren wir froh, als in dem Rückspiegel Opotiki hinter Hügeln und Bergen verschwand. Auch wenn wir wieder einmal eine Menge guter Freunde hinter uns lassen. Vier sind allerdings erstmal mit dabei: Das Französisch/Dänische „couple“ Gorm und Julie und die zwei Französinnen Julie und Tifan. Sie werden uns in den nächsten Tagen begleiten, bis jeder wider seine Wege geht.
Als erstes ging es für uns Richtung Süden, nach Rotorua (Dort sind Rico und Ich schon das dritte Mal). Da die Temperaturen manchmal schon einstellige Werte erreichen, suchten wir nach heißen Quellen. Von einem Kiwi haben wir einen Tipp bekommen, wo man „Hot Pools“ findet, für die man nicht zahlen muss. Ohne lange zu suchen stoppten wir, kurz vor einer Brücke, einer nur wenig befahrenen Straße.
Allein der aufsteigende Wasserdampf und ein Schild, das vor heißem Wasser und Schlamm warnt, lieferten einen Hinweis darauf, dass es kein gewöhnlicher Fluss ist, der unter der Brücke rauscht.
Langsam wagten wir uns in das gut temperierte Wasser und nach kurzem suchen hatten wir auch schon die richtig heißen Stellen ausgemacht. Und… was soll ich sagen? Awesome!!!
Bei gefühlten acht Grad an der Luft tauchen wir in einen angenehm heißen Fluss ein, wie im Whirlpool. Nur mit weniger Menschen, weniger Chemikalien, weniger Bakterien aber dafür mit einem Bier. Cheers!
Nach etwa einer Stunde war das Wasser zwar immer noch heiß, trotzdem reichte es uns dann auch. Später sollten wir uns diese heiße Quelle sehnlichst wünschen.
Wir fuhren weiter bis kurz vor Taupo. Unterwegs besichtigten wir noch die „Huka Falls“, die Daniel und Ich vor etwa acht Monaten zum ersten Mal sahen. (Es hat sich nichts wesentlich verändert, immer noch Wasser das zehn Meter nach unten fällt)
Bei Taupo fanden wir eine große, abgelegene Wiese zum Übernachten. Allerdings wurde es schnell unglaublich kalt. Wir zogen alles an, das irgendwie wärmen könnte. Dazu zählte auch meine Weihnachtsmannmütze, die zumindest etwas half.
Ich schlief mit zwei Schlafsäcken und überlegte trotzdem noch, in die Hülle meines Surfboards zu kriechen. Es war aber eben noch auszuhalten. Am nächsten morgen planten wir um sechs Uhr auszustehen um früh zum Tongariro Crossing zu fahren, wenn das Wetter denn schön sei. Als um sechs mein Wecker klingelte, dachte ich erst, es wäre furchtbar nebelig. Bei genauerem hinschauen musste ich aber feststellen, das alles mit einer dicken Eisschicht überzogen war.
Jetzt wünschten wir uns zu den heißen Quellen zurück. Stattdessen mussten wir versuchen mit unseren Gaskochern unsere Vans aufzutauen. Etwa sieben Uhr war es, als wir Frühstückten und uns langsam Richtung Tongariro Crossing machten. Viele Kleinigkeiten waren Schuld, dass wir erst gegen elf beim Tongariro Nationalpark ankamen.
Auf Grund von Eis und Schnee auf der Spitze, planten wir den Track erneut nur zur Hälfte zu laufen, diesmal aber das Stück, das Rico und Ich noch nicht kannten.
Nach einer Stunde Wanderung durch einen Wald, ging es auf einem gut befestigten Weg bergauf. Bald überwanden wir die Baumgrenze und ein wunderschönes Panorama offenbarte sich uns. Es war der erste schöne Tag nach einer gefühlten Woche Dauerregen und sollte für lange Zeit auch der letzte schöne Tag bleiben.
Gegen vier Uhr erreichten wir die Seen, wo wir den erfolgreichen Aufstieg, der zeitweise über Schnee und Eis führte, mit einem Bier feierten. Beim Abstieg konnten wir den Sonnenuntergang bewundern, was leider dazu führte, dass es, als wir wider in den Wald kamen, ziemlich dunkel war. Wir hatten zwar alle Kopflampen dabei, allerdings war Ricos Batterie sehr schwach. Bei einem unvorsichtigen Schritt im Dunkeln knickte er um und kam nur noch humpelnd voran.
Nach einer regnerischen Nacht war Ricos Knöchel dick angeschwollen, was uns veranlasste nach Taupo ins Krankenhaus zu fahren. Die Ärztin konnte aber schnell Entwarnung geben und meinte, der Knöchel wäre nur verstaucht. Drei bis sieben Tage Pause und es müsste wider gehen.

Jetzt verbringen wir erstmal die nächsten Tage in Taupo, da Rico keine Tracks laufen kann und das Wetter sowieso nicht dazu einlädt.

Arohanui
Jan-Lasse