Montag, 19. Juli 2010

Ein Jahr in Neuseeland

Mittlerweile bin ich 365 Tage in Neuseeland und mein Visum gibt mir noch maximal 3 weitere Monate.
Gleiches gilt auch für Rico, dessen Visum letztendlich doch noch verlängert wurde.
Hier gibt es derweil nicht ganz so viel Neues. Der erste Monat im „Ski Area“ ist rum und die Arbeit in der Küche macht mir immer noch recht viel Spaß, auch wenn es manchmal etwas stressig ist. Vor allem als ich mit Rico allein in der Küche gearbeitet habe, kam ich ganz schön ins schwitzen. Wenn Rico in der Küche sein eigenes Tempo bestimmen kann, wird er „crazy“.
Zum Glück blieben für mich bisher größere Verletzungen aus. Geschnitten habe ich mich bisher lediglich drei Mal und kein Mal ernsthaft. Bevor ich allerdings mein erstes Blut vergossen habe, hat es Rico fertig gebracht sich selber anzuzünden. Als er sich, an einen der ersten Tage, zu weit über den Herd lehnte, begann seine Kochschürze ungewöhnlich stark zu rauchen. Nach einem lauten „shit“ und ein paar Schlägen auf die Schürze hatte er aber wider alles im Griff.
Wir arbeiten jetzt immer im Wechsel im „Temporary Restaurant“ auf dem Berg oder in dem Großen Restaurant, weiter unten. Erstmal wird das auch so bleiben, da die Fertigstellung des neuen Restaurants bisher noch nicht in Sicht ist.
Die Ferienzeit ist hier jetzt gerade vorbei, das heißt dass es jetzt für die nächsten zwei Wochen wider etwas ruhiger wird.

Arohanui
Jan-Lasse

Unser Arbeitsplatz an einem sonnigen Tag.


Rechts, der nun schneebedeckte Vulkan den Rico und ich beim Tongariro Crossing erklommen haben. Auch der linke Hügel ist teil des Tongariro Crossing.

Montag, 5. Juli 2010

Fußball, Ski und arbeiten

Die ersten zwei Wochen sind nun um und daher gibt es hier mal eine kleine Zusammenfassung:
Mittlerweile hat das „Temporary Restaurant“ geöffnet. Da wir da oben fast nichts an Herdplatten und Töpfen haben bekommen wir jeden Tag drei verschiedene Gerichte hoch geliefert, die wir nur aufwärmen. Des Weiteren bieten wir noch tiefgekühlte Gerichte, wie zum Beispiel Lasagne, Hot Dogs und Chicken Nuggets an. Diese sind aber so widerlich das die Hot Dogs direkt wider aus dem Angebot flogen.
Daher kann man das arbeiten im „Knoll Ridge“ momentan kaum als kochen bezeichnen.
Ich habe bisher das Glück, dass ich zu den gehöre die abends die Gerichte vorbeireiten. Daher setzt sich der Tag so zusammen: Lange schlafen, dann ein wenig Skifahren, abends arbeiten und nachts Fußball gucken.
Zum Glück kommen hier alle Spiele im Free TV. Die Argentinier, mit denen wir hier zusammenarbeiten, reagieren momentan ein wenig genervt, wenn wir über Fußball reden. ^^

Das Skifahren ist hier übrigens anders, im Gegensatz zum Skifahren in den Alpen. Mt Ruapehu, der Berg auf dem das Skigebiet liegt ist ein einzelner Berg im, ansonsten recht flachen, Umland. Und da dieser Berg vulkanischen Ursprungs ist, ist alles steinig die im Winter mehr oder weniger zuschneien. Leider gucken immer noch ein paar einzelne Steine aus dem Schnee raus, die die Ski zerkratzen.
Wir hoffen hier in den nächsten Wochen auf mehr Schnee damit es richtig losgehen kann.
Laut Plan soll das neue Restaurant Mitte August fertig werden, allerdings gibt es erhebliche Zweifel, ob die Arbeiter den Termin einhalten können, da bisher nur die Fassade steht. Bis es soweit ist müssen wir leider weiterhin im „Temporary Restaurant“ „kochen“.

Leider gibt es noch weitere Probleme: Rico hat, im Gegensatz zu mir, noch immer keine Visa Verlängerung erhalten und kann daher bisher nicht bezahlt werden.
Des Weiteren gibt es hier erstmals in diesem Skigebiet wöchentliche Drogen Tests. Jede Woche werden 15 Mitarbeiter ausgelost die auf Alkohol und Drogen getestet werden. Zwar kann man sich diesen Tests verweigern, allerdings droht dann sofortige Kündigung.
Das Problem das sich nun ergibt ist, das ich als einziger aus der gesamten Küche diesen Drogentest überstehen könnte. (Mir droht nur Gefahr vom Alkohol)
Vermutlich sind sich die Manager dieser Situation bewusst, sonst wären es mehr als 15 Tests pro Woche. Statistisch gesehen hat jeder eine etwa 20prozentige Wahrscheinlichkeit während der Season getestet zu werden.
Rico arbeitet daher momentan sehr daran seine Visa Verlängerung zu bekommen und ich kann bald meinen Urin meistbietend versteigern.

Arohanui
Jan-Lasse

Rico auf dem Milford Track, sorgt sich wegen dem Drogentest.


Unser Weg zur Arbeit. Im Vordergrund das Hotel in Whakapapa Village.

Blick von der Bergspitze über die Wolken.

"Happy Valley" bei Nacht.