Dienstag, 20. April 2010

East Cape und ein neuer Tag


Da sich die Kiwis mit dem wachsen dieses Jahr etwas Zeit lassen hatten wir nun vier Tage frei.

Rico und ich nutzten die Zeit um das, für uns bisher unbekannte, East Cape zu erkunden. An nur einem Tag legten wir die etwa 150 Kilometer von Opotiki zum östlichsten Punkt Neuseelands zurück. Dieser Ort, der mit einem Leuchtturm versehen ist, ist gleichzeitig der erste Punkt weltweit, an dem die Sonnenstrahlen eines neuen Tages auf Festland treffen. Nicht weit vor der Küste verläuft die Datumsgrenze und so wollten wir es uns nicht nehmen lassen als erste Menschen weltweit den neuen Tag zu begrüßen.

Um vier Uhr morgens standen wir auf und erreichten 20 Minuten später den Leuchtturm. Da wir die genaue Zeit des Sonnenaufganges nicht kannten, dachten wir uns, lieber auf Nummer sicher zu gehen. Leider mussten wir noch zwei Stunden warten, bis wir die Sonne mit einem Bier begrüßen konnten. Und es war wirklich ein wunderschöner Sonnenaufgang aus dem Meer, mit einer weit reichenden Bedeutung.

Ansonsten genossen wir die nächsten Tagen badend und surfend an diversen Stränden und ließen es uns gut gehen.

Rico hat mittlerweile einen viel versprechenden Job als Koch in einem Skigebiet für den Winter in Aussicht. Des Weiteren hat er das Jonglieren angefangen, welches ihm schon ganz gut gelingt. Trotzdem hat er noch keine Erlaubnis dies mit Kiwis zu versuchen.

Da wir durch unsere Arbeit auf einen fast unbegrenzten Vorrat an aussortierten Kiwis zugreifen können, (selbst Kühe werden hier mit Kiwis gefüttert) habe ich angefangen Marmelade einzukochen. Als durchaus gelungen aber noch zu verbessern würde ich meinen ersten Versuch beschreiben.

Morgen geht hier wider die Arbeit los und ist gleichzeitig der Tag, an dem ich nach momentaner Planung in zwei Monaten wider deutschen Boden betreten werde.

Arohanui











Donnerstag, 15. April 2010

Zwei Wochen Riverlock

Hier aus Opotiki gibt es nicht viel Neues zu berichten. Die Kiwisaison hat noch nicht richtig angefangen und so haben wir immer mal wieder ein oder zwei Tage frei. Die Arbeit macht uns beiden noch einigermaßen Spaß und nach nur zwei Wochen hab ich die erste „Beförderung“ in der Tasche. Vorläufig zumindest, staple ich die Boxen auf die Paletten, was wegen der anstrengenden Arbeit besser bezahlt wird.

Nach der Arbeit gehen wir häufig schon um acht schlafen da uns die Arbeit körperlich doch einiges abverlangt. Morgens können wir hier am Strand, wo wir mit unseren Vans stehen, dann einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern und sogar die berühmte „White Island“ sehen, ein rauchender Vulkan am Horizont.

Auch wenn es langsam kühler wird, ist es immer noch warm genug für ein tägliches Bad im Ozean oder eine runde Fußball am Strand.

Ansonsten möchte ich die Gelegenheit nutzen, von ein paar Erlebnissen zu berichten, die bisher noch keine Erwähnung fanden:

- Kurz bevor wir unseren Arbeitgeber „Wither Hills“ verließen, wurden einige Backpacker unter der offiziellen Bezeichnung „Bird Scary“ angestellt.

- Bei einem Probe-Feueralarm im Packhause wurde die Vollständigkeit nach dem Motto: “Wer nicht da ist, einmal Hand heben“, überprüft.

- Bei meinen ersten Surfversuchen bekam ich den Spitznamen „Speed bomb“ und im Packhaus versuche ich „Dr. Kiwi“ zu etablieren.

- Und etwas ernstes zum Schluss: In einem R.S.A. (Return Service Association), einem Veteranenclub, wurden am Eingang die Abzeichen getöteter Wehrmacht- und SS-Soldaten, wie Jagdtrophäen in einem Schaufenster ausgestellt. Als befremdlich könnte ich dies beschreiben, geschmacklos trifft es aber eher.

Arohanui





Dienstag, 6. April 2010

Kiwis, Kiwis, Kiwis

Eine Woche arbeiten wir jetzt in dem Kiwipackhouse „Riverlook“ in Opotiki. Den langen Arbeitszeiten und der schlechten Bezahlung zum Trotz, gefällt es uns ganz gut. Wir mussten allerdings die Erfahrung machen dass, wenn Kiwis auf einem Förderband den ganzen Tag an einem vorbei rasen, sie einem nach ein paar Stunden erst wie Avocados, dann wie Zwiebeln, Kartoffeln, Birnen und letztendlich wieder wie Kiwis erscheinen. Ich mache an dieser Beobachtung die Verschiedenen Stufen des Wahnsinns fest.

Mal abgesehen vom Ostersonntag hatten wir die Osterfeiertage frei und wir nutzten dies um nach Gisborne, zum nationalen Surfcup zu fahren, um mit den besten des Landes zu surfen. Mit dabei waren vier Kollegen und so fuhren wir in einer Kolonne von drei Autos.

Um es kurz zu machen: Ich habe den Cup nicht gewonnen, was hauptsächlich daran lag, dass ich nicht teilnehmen durfte, da ich kein „Kiwi“ bin. Aber auch sonst waren die Wellen eine Liga zu groß für mich und so hielt sich der Erfolg in Grenzen. Ich surfte so lange, bis eine Welle mich durchwirbelte (was sehr häufig passierte) und sie mir die Finnen meines Surfboards in den Rücken rammte, die meinen „Wetsuit“ durchschnitten und deutliche Spuren auf meinem Rücken hinterließen.

Von diesem Misserfolg kaum entmutigt versuchte ich wenig später wieder mein Glück in den Wellen. Diesmal dauerte es nicht lange bis eine Welle mich, samt Surfboard auf den Grund drückte, wobei die Nase meines Boards brach.

Etwas ernüchtert griff ich zu meinem Bodyboard, welches mir aber auch nach wenigen Wellen durchbrach, und da Rico mir sein Bord nicht mehr leihen wollte, entschied ich mich, diese Wellen den Profis zu überlassen.

Jetzt versuche ich mich, mit reparierter Nase, weiter an Wellen, hier in Opotiki, wo die Arbeit morgen wieder losgeht.

Arohanui









Donnerstag, 1. April 2010

Back at work

Eigentlich ist heute der Tag meines Rückfluges, von Auckland nach LA. Da ich diesen allerdings verschoben habe bleiben mir noch genau zwei Monate hier in Neuseeland.

Am 29.03.2010 haben wir hier in Opotiki in einem „kleinen“ (70 Mitarbeiter) Kiwipackhouse angefangen zu arbeiten.

Die Arbeitszeiten sind von acht Uhr morgens bis sechs Uhr abends, was uns erlaubt (ich hätte nie gedacht das einmal zu sagen) auszuschlafen. Wir arbeiten also mindestens zehn Stunden am Tag und das sechs Tage die Woche. Ich sage mindestens, weil es häufig Überstunden gibt (natürlich auch nur zum Mindestlohn) mit denen wir auf bis zu 16 Stunden täglich kommen.

Alles in allem sind wir mit diesen Arbeitszeiten sehr zufrieden, da sie uns erlauben innerhalb von kurzer Zeit viel Geld zu verdienen.

Jetzt haben wir über Ostern frei (Sonntag nur „vielleicht“ arbeiten) uns so fahren wir zu dem nationalem Surfcup in Gisborn um uns etwas Inspiration zu hohlen.