Montag, 28. Dezember 2009

Merry Christmas

Es ist viel passiert:

Vor gut einem Monat trat Daniel die Heimreise an und verließ das wunderschöne Neuseeland.

Ich entschied mich für die nächsten Wochen in eine Hostel zu ziehen. Da Daniel nun weg war brauchte ich neue Mitstreiter und ich fand mit Rico (gelernter Koch) und Marian (Mechaniker) zwei Arbeitskollegen. Mit denen verbrachte ich hauptsächlich die nächsten Wochen auf der Arbeit und die Wochenenden.

Und es machte mit der Zeit mehr und mehr Spaß. Zum einen wurde das Verhältnis mit den Supervisors besser und besser und zum andern hat man irgendwann einen Punkt erreicht wo man der Ehrgeiz, noch schneller zu machen um 50 Cent mehr zu verdienen, verliert. So quatscht man den ganzen Tag und kann sich abends, acht Stunden Arbeit zum Trotz, immer noch bewegen.

Die Supervisors informierten uns das nach dem 18. Dezember erst einmal drei Wochen Urlaub sind, wir danach aber gerne wider auf dem Vineyard anfangen könnten. Dies kam uns drei sehr gelegen da wir bereits seit einigen Wochen den Queen Charlotte Track ins Auge gefasst hatten.

So planten wir den Track vom Montag den 21.12 bis zum Freitag den 25.12 hinter uns zu bringen und Weihnachten in der wunderschönen Fjordlandschaft Neuseelands, dem wohl zweitschönsten Ort der Erde zu verbringen (der schönste ist der Milford Track). Weit entfernt von jeglichen Zivilisation.

Der Queen Charlotte Track ist ein 71 Kilometer langer Wanderweg der sich über viele Hügel im Norden der Südinsel, entlang der Fjorde erstreckt. Mit dem Wassertaxi wurden wir am Montag zum Startpunkt des Tracks gefahren.

Ich muss dazu sagen dass ich, da dies mein erster längerer Track war, an die ganze Sache recht optimistisch rangegangen bin. Ich stellte mir das so vor:

71 Kilometer ist nicht einmal ein doppelter Marathon. Einen Marathon laufen manche Sportler an einem halben Tag. Wir haben dazu fünf Tage Zeit. Also: Keine große Sache.

Das ein Marathon flach, oder sich zumindest nie über tausende Höhenmeter erstreckt, ein Marathonläufer nie auf die Idee kommen würde nach 42 Kilometer, 30 weitere hinten ran zu hängen und ich noch NIE einen Marathonläufer mit 25 Kilo Gepäck auf dem Rücken gesehen hab, muss ich vernachlässigt haben.

Die Ernüchterung kam ziemlich schnell. Als wir nach 40 Minuten die ersten 300 Meter einen Hügel hoch gestapft waren und oben schweißnass die erste Aussicht genossen dämmerte es mir das man 71 Kilometer nicht „so mal eben" hinter sich bringt. Zum Glück ging es Rico und Marian nicht besser.

Nach etwa 16 Kilometern schlugen wir auf einem Zeltplatz unser erstes Nachtquartier auf. Nach dem Abendessen und einer realistischen Betrachtung unserer Essensvorräte bemerkten Marian und ich dass unsere Lebensmittel mehr als knapp bemessen waren. Wir hatten schlicht und einfach unterschätzt wie viel Energie Mann auf solch einem Track verbrennt. Nur Rico, der aus Angst hungern zu müssen Koch geworden ist, hatte einigermaßen richtig geplant. (Allerdings ist er auch unter der Last seines Rucksacks auf den ersten Kilometern fast zusammen gebrochen)

An dieser Stelle möchte ich euch unsere Liste der Sinnlosesten Sachen die wir über 71 Kilometer durch die Wildnis geschleppt haben, nicht vorenthalten:

Platz 4: Ein Deodorant

Platz 3: Drei Liter Alkohol pro Nase (Nur Platz 3 weil es irgendwo doch einen Sinn hatte)

Platz 2: Zwei komplette Weihnachtmann Kostüme

Platz 1: !!! Zwei !!! „Drei Mann Zelte" für drei Mann (Fragt mich bitte nicht wie es dazu kam, denn das konnte im nachinein niemand wirklich erklären)

Am ersten Abend stießen wir dann, um Gewicht los zu werden, mit einem Glas Wein auf die erste Etappe an. Später trafen wir dann noch ein paar Jugendliche Neuseeländer die im Fjord angelten. Wir unterhielten uns gerade mit ihnen als sie einen ein Meter großen Hai an Land zogen (Foto). Da die Jugendlichen ihn nicht haben wollten boten sie uns ihren Fang an. Jedoch erschien uns ein Taschenmesser ungeeignet um einen Hai zu zerlegen und unser Spirituskocher zu klein um ihn zu kochen und so schenkten wir ihm die Freiheit.

Am zweiten Tag sahen wir die schönsten Landschaften auf dem gesamten Track. Es war wirklich Atemberaubend, leider kommt dies auf den Fotos nicht so rüber. Aber definitiv die schönste Landschaft die ich bisher gesehen habe und auch kein Vergleich mit der Nordinsel. (sry. Daniel, aber das solltest du dir auch noch mal anschauen) Am Abend des zweiten Tages entschieden wir uns notgedrungen etwas schneller zu laufen um den Track schon am Donnerstag den 24. zu beenden, da ansonsten die Vorräte nicht ausreichen würden.

Am Abend des 23.12.09 feierten wir unsere erste Weihnachtsfeier am Strand. Schließlich sollten die Weihnachtsmannkostüme nicht ganz umsonst sein. Für den Weihnachtstag war dann noch mal eine 20 Kilometer lange Schlussetappe vorgesehen die uns noch einmal alles abforderte. Obwohl die Rucksäcke nun deutlich leichter waren forderten die vorherigen Kilometer, der Alkohol und der fehlende Schlaf ihren Tribut. Letztendlich haben wir es geschafft, allerdings wäre eine weitere Etappe kräftemäßig nicht möglich gewesen.

Am heilig Abend kamen wir dann stinkend und erschöpft um 10 Uhr wider in Blenheim an und genossen unser Weihnachtsessen beim neuen KFC. Später feierten wir Weihnachten mit einigen anderen Freunden in einer Hostel und auch ein kurzer Anruf bei der Familie durfte nicht fehlen.

Für den 25.12, der Tag am dem die Neuseeländer Weihnachten feiern waren wir bei zwei weiteren Arbeitskollegen (Marten und Darryn, Daniel wird sich auch noch positiv an dieses super nette Paar erinnern) in deren Strandhaus eingeladen und standen vor einem Problem. Nach dem Queen Charlotte Track und einigen Weihnachtsfeiern hatten wir am 25.12 keinerlei Vorräte mehr, mal abgesehen von einer Tüte Haferflocken und einem halben Sack Reis. Leider haben am ganzen 25.12 alle Geschäfte, außer den Tankstellen, geschlossen und die waren noch nie berühmt für eine üppige Auswahl an Lebensmitteln.

So machten wir uns lediglich mit einer Flasche guten Weines, den uns ein Anhalter aus Dankbarkeit Geschenkt hat, auf den Weg nach Westport. Zum Glück hatten Martin und Darryn ein Weihnachtsessen für uns vorbereitet uns so genossen wir eine weitere sehr gelungene Weihnachtsfeier.

Jetzt befinden wir uns seit drei Tagen in diesem Strandhaus, lassen es uns gut gehen und planen Silvester, das wir vermutlich auf einem Festival verbringen werden.






















Freitag, 18. Dezember 2009

Hallo Welt,
lange Zeit nichts passiert hier. Das liegt mal wieder daran , dass so unheimlich viel geschehen ist.
Zunächst erst einmal sollte an den letzten Beitrag angeknüpft werden.
Kurz nachdem dieser online war, gab es das besagte "Vorstellungsgespräch", welches eigentlich nur ein Termin für das Unterzeichnen des Arbeitvertrages darstellte. Inzwischen darf ich stolz den Namen des Unternehmens nennen, welches uns einstellte. Wither Hills. Einfach mal googlen ;) ist ein top Vinyard =).
Wir wurden dort also beschäftigt. Unser Team setzte sich zum größten Teil aus deutschen und aus kleineren Anteilen von Letten, Schweden und Locals zusammen. Wir hatten natürlich nicht den geringsten Schimmer was uns dort erwartete. Es begann zumindest ganz okay. Das Wetter war prima unsere Supervisor bis zu dem Zeitpunkt "okay" und die Arbeit nicht die schlimmste. Unser job war es, die Weinpflanzen auszudünnen. D.h. es wurden einfach überflüssige Sprösse von den Ästen entfernt bzw "raugerupft"=). Bezahlt wurde Mindestlohn, es sei denn, man kommt mit seinem Arbeitpensum über diese magische Grenze von 12,5$. Dann gibts mehr , hehe.
Nun sollte das allerdings nichts die Einzige Aufgabe bleiben. Fertilizing, einfaches düngen von jungen Pflanzen, Wirelifting, das spannen und liften von Drähten, damit die Pflanzen nicht von Wind abknicken oder überhaupt grage wachsen, und natürlich das Bud-Rubbing. Dazu muss mehr erwähnt werden. Ich denke es gehört zu den schrecklichsten Tätigkeiten, die es auf dieser Welt gibt. Dabei wird der Stamm der Pflanze ( mit etwas robusteren Handschuhen) "sauber gerubbelt" also von Knospen ect. befreit. Um das Ausmaß´dieser Grausamkeit zu erfahren, muss man es mal ausprobieren. Man läuft gebückt. Ständig. Durch unvorstellbar lange Reihen von Wein. Ich möchte nicht mehr darüber schreiben, diese schlimme Erinnerung ist noch zu frisch.
Nein, es war schlimm, aber wiederum eine gute Erfahrung. Und vor allem sind wunderbare Freundschafften herangewachsen. Zum einen zu Mitarbeitern, aber auch zu unseren Vorgesetzten.
Neben der Arbeit war stand auch viel anderer Spaß auf dem Programm. Wie gesagt das Wetter ist inzwischen -Sommer!?- und wir hatten gut zu tun mit Lagerfeuern am Strand, Baseball spielen und dem Behandeln Sonnenbränden.
Außerdem haben wir einen Rundflug unternommen, bei dem Jan selbst ans Steuer ging. Zum einen wollten wir uns die riesigen Felder mal von oben ansehen, zum anderen wollte Jan einfach gerne fliegen =)
Neben der Luft haben wir auch das Wasser erkundet. In Picton gibt es die Möglichkeit in Rahmen einer Regatta auf Booten anzuheuern. Und es ist genau so einfach. Hingefahren, angefragt und zack saßen wir im Boot. War super witzig, da der gesamte Segelclub aus netten Menschen besteht, die auch während, oder wie es bei uns der Fall war, sogar vor Beginn der Fahrt, gern Bier trinken =).
Diese Tour gehört zu einer der letzten Aktivitäten für mich in Neuseeland. Ich bin seit ca zwei Wochen wieder daheim. Mit einem lachendem und einem weinendem Herzen. Es fällt schwer den Freunden dort lebewohl zu sagen. Außerdem habe ich längst nicht alles dort gesehen. Ich weiß ich bin jung, aber es war tatsächlich ein Mädchen, weshalb ich zurückkam. Schmunzelt darüber oder versteht mich. Ich verstehe selbst, warum es ernste Zweifel für diese Entscheidung gibt.
Von meiner Seite aus wurde ich wieder herzlich in D-Land empfangen. Nun steht für mich wieder die gewohnte Arbeitswelt und dann bald der Lebensabschnitt des Studiums an. Danach werde ich mich wohl nocheinmal mit dem Thema Reisen befassen. Ich denke das auch NZ und Australien definitiv dabei sein könnten ;).
Ich wünsche Jan weiterhin alles gute. Er wird den Blog fortführen , so hoffe ich.
Also wir wollen weiter geile Berichte und Bilder hier sehen!
Frohes Fest
Daniel

Freitag, 30. Oktober 2009

Unser Rezept zum Glück

Nach über drei Monaten in Neuseeland und 2 Wochen auf der Südinsel möchten wir euch einen kleinen Einblick in unser Leben geben.
Wir nächtigen hier in der Nähe von Blenheim immer an derselben Stelle, etwa 15 Minuten von der Stadt entfernt. (Ich glaube der Landwirt, auf dessen Feld wir stehen hat uns mittlerweile als neue Nachbarn akzeptiert)

Ich möchte hier Vorweg nehmen das wir uns über keine der im folgenden genannten Sachen beschweren. Wir sind glücklich mit dem was wir haben und mit dem Leben das wir hier führen. Wir möchten nur zeigen, wie ein Tag bei uns aussieht.

Ein glücklicher Tag sieht bei uns so aus:
Wir sind schon glücklich wenn es über Nacht nicht sonderlich kalt ist und es nicht regnet. Dann müssen wir in unseren dünnen Schlagsäcken nicht frieren und unser Van, der nicht richtig dicht ist, steht am morgen nicht unter Wasser.
Wenn es dann morgens immer noch trocken ist und wir uns um etwa neun Uhr aufgerafft haben, steigt unsere Laune weiter, da uns ein Frühstück in der Tiefgarage eines, in der Stadt gelegenen Supermarktes erspart bleibt.
Nach ausführlichem Frühstück auf dem Feld unter freiem Himmel stehen uns Bange Momente bevor, wenn wir nämlich versuchen den Motor unseres Vans zu starten. (Die Chancen stehen in der Regel 50/50) Startet er nicht steht Frühsport mit der Disziplin: „Van über Acker zur Straße zum Überbrücken schieben“ auf dem Programm.
Mit Glück aber startet er (unsere gute Laune schießt dann gen Himmel) und wir können uns ohne größere körperliche Anstrengung auf dem Weg zu Library zwecks Arbeitssuche machen.
Obwohl es kaum möglich ist hat sich vor zwei Tagen unsere Laune noch einmal deutlich gesteigert, als wir eine öffentliche Toilette mit warmem Wasser entdeckten. Dort können wir jetzt, wie Könige (oder zumindest zivilisierte Menschen) täglich mit heißem Wasser unser dreckiges Geschirr waschen.
Nach ein paar Stunden in der Library und einem weiteren Stoßgebet gen Himmel, dass unser Van-Motor wieder anspringen würde, machen wir uns auf den Weg zum Supermarkt um Lebensmittel einzukaufen.
Wenn wir jetzt auch noch feststellen, dass irgendwelche Lebensmittel im Sonderangebot noch günstiger sind, steigt unsere Laune ins Unermessliche.
Mit Lagerfeuer-, oder zumindest Gaskocher-, romantik lassen wir den Tag auf „unserem“ Feld beim Abendessen, Gitarrenmusik und einem Buch ausklingen.
Was sonst noch unsere gute Laune steigen lässt:

- Besuch im Schwimmbad oder Fitnessstudio, zwecks duschen
- Das Aufsuchen einer Wäscherei um unsere dreckigen Klamotten zu waschen
- Gutes Wetter um die nun saubere, aber nasse Wäsche trocknen zu lassen
- Der Kauf „neuer“ Gabeln im „2nd Hand Shop“
- Ein großes Abendessen
- Und natürlich Arbeit…

…und eben die hat uns in der letzten Zeit Sorgen gemacht. Auf unzählige Bewerbungen hagelte es eben so viele Absagen.
Bis auf gestern, als eine Einladung zum Vorstellungsgespräch auf einem Vineyard im Email Postfach auf uns wartete.
Diese Chance haben wir heute genutzt und können uns nun auf zehn Tage Feldarbeit zum Mindestlohn freuen.

Best wishes

Sonntag, 25. Oktober 2009

Frühsport

Die Südinsel gefällt uns generell besser als der Norden des Landes. Dies wurde uns schon von Einwohnern prognostiziert, doch wir konnten uns bereits ohne viel gesehen zu haben, davon überzeugen. Man kann es schlecht beschreiben, aber die Landschaft ist einfach irgendwie schöner.
Wir sind außerdem froh aus der Stadt zu sein. In Wellington haben wir alles Sehenwerte, wie das Cable Car und das House of Parlament begutachtet und dann schnell die nächste Fähre gen Süden gebucht.
Die Überfahrt war eher bedrückend. Es hat fast ununterbrochen geregnet, womit die Sicht auf die Fjorde überwiegend schlecht war. Wir hielten uns meißt im inneren auf, wo wir drei Männer der Airforce-NZ unseren alters kennenlernten und mal wieder Filme auf den Laptops austauschen konnten.
Seit einer Woche leben wir in Blenheim. Wir haben eine kleine mit Gras bewachsene, ich nenne es mal Parkbucht, in mitten von riesigen Weinplantagen als unser Lager beschlagnahmt.

Seit ebenfalls ca einer Woche sind wir hier auch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Zur Auswahl steht alles,- vom einfachen Arbeiter auf den Vineyards, bis hin zu Angestellter bei Subway, Mc D. und co.
Das Wetter ist inzwischen deutlich besser geworden. Auch wenn es Nachts noch teils ziemlich kalt wird, können wir am Tage die volle Neuseeländische Sonne genießen. (Gruß an D-land, ich glaub es ist etwas kälter bei euch =P ) Wir müssne endlich nicht mehr in Tiefgaragen frühstücken , yes!
Das Wetter kommt uns auch ganz gelegen, denn seit einigen Tagen, hat unser Fahrzeug die Angewohnheit am Morgen, auf Grund einer wohl schwachen Batterie, eher mal nicht anzuspringen. So schön verborgen der Parkplatz dann doch ist, umso schwerer ist es den Bus jeden morgen zur Straße zu schieben um ihn überbrücken zu lassen. Inzwischen sind wir jedoch schon sehr gut trainiert, so dass es uns von Tag zu Tag leichter fällt.

Montag, 19. Oktober 2009

Südinsel




Hallo Südinsel. Wir sind inzwischen auf dem zweiten Teil Neuseelands angekommen. Wir haben es in der letzten Zeit nicht geschafft viel zu berichten. Ich versuche zumindest die Route aktuell zu halten. Dort gibt es auch ein Paar neue Bilder ab Raglan südwärts.

Montag, 12. Oktober 2009

Diebstahl!

Liebe Leser,
es hat uns inzwischen nach Hawera verschlagen. Von Raglan ging es über New Plymouth stets am Mt. Taranaki vorbei hierher. Das Wetter ist immer noch überwiegend schlecht.
Kurz vor New Plymouth schlugen wir unser Quartier an einem abgelegenem Parkplatz auf, an dem wir ein deutsches Paar trafen, neben dessen Van dann auch die Nacht verbracht wurde. Man verstand sich so gut , dass wir gemeinsam am nächsten Tag eine Tropfsteinhähle und einen naheliegenden Wasserfall besichtigten. Ohne dessen Ausstattung bezüglich der Beleuchtung, wäre der Abstieg in die Caves für uns ein unmögliches Unterfangen geworden. Es war absolut dunkel da unten. Auch wenn wir lediglich ein Glühwürmchen fanden, war diese Höhle ein super Adventure.
Unter prasselndem Regen sahen wir dann noch den Wasserfall und setzten dann aber unsere Tour weiter südlich fort.
Die nächste Nacht verbrachten wir nahe New Plymouth am Strand. Es hat unheimlich gestürmt und geregnet.
Von dort aus war es dann nicht mehr weit in die Stadt. Das Wetter klarte auf und wir fanden einen schönen Parkplatz am Strand an einem Schwimmbad. Ein super Standort für die nächste Nacht.
Unser Ablauf sieht am abend so aus: So lang es noch hell ist, wird gegessen. Entweder am Bus mit Campingstühlen, oder an naheliegenden öffentlichen Tischen. Dann wird der Bus aufgeräumt und das Bett aufgeklappt. Zähne putzen, umziehen und nun kommts: die Kühlbox draußen vor dem Wagen positioniert, damit Aufstrich und Milch gekühlt bleiben. Dann werden die Vorhänge zugezogen, Musik gehört, gequatscht und sich schlafen gelegt.
In dieser Nacht war es genauso. Allerdings war es Samstag abend und der Parkplatz noch recht gut von betrunkenen Jugendlichen besucht.
So: Man kann es sich fast schon denken:
Die Kühlbox war am nächsten Tag weg. Zudem aber auch noch meine Flip Flops! Welch eine Frechheit! Ohne Frühstück mussten dann weitere einmalige Aufwendungen notiert werden. Neue Kühlbox. Außerdem neuer Aufstrich und Milch.. naja.. zum Glück haben Geschäfte in der Stadt auch Sonntags geöffnet. Positiv an diesem Tag war übrigens das Wetter. Sonne pur, so dass wir den halben Tag im Gras liegend verbrachten und uns nach Mittag einen Schwimmbadbesuch gönnten.
Es geht jetzt weiterhin Richtung Wellington. Die Kühlbox wird inzwischen besser versteckt und angebunden.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Regen

Hallo Welt,
ich bin zurück! Ich gehöre wieder zu den gerade-laufenden-lebenden. Ich möchte mich gleich zu Beginn erst einmal bei allen Genesungswünschen bedanken. Vor allem auch bei J-L’s Mutter, welche sich fachmännisch um die halbe Erdkugel ihren Rat gab.
Nun kann ich auch eine Woche Krankenhausaufenthalt von meiner to-do-Liste streichen. Das es nicht angenehm war ist klar. Ich lag mit 5 anderen Männern auf einem Zimmer. Alle durchschnittlich 40 Jahre älter als ich. Trotzdem war ich bei weitem der langsamste.. Unterschiede zu deutschen Krankenhäusern sind mir nicht aufgefallen. Das Essen hat Jan-Lasse geschmeckt und es gibt mehr nervige als sympatische Krankenschwestern. Ich bin wieder etwas reicher an Erfahrung, habe einige nette Menschen kennengelernt, darunter 3 super nette Omis mit denen ich mich täglich traf, und ich hab einige Kilo abgenommen und eben `nen Blinddarm weniger. Brauch ich mir deswegen zumindest keine Gedanken mehr machen. Es ist nur unglücklich, dass es mir untersagt ist schwer zu heben ect, was unseren Plan bezüglich der Arbeitsuche in der nächsten Zeit etwas auf den Kopf stellt.
Deswegen haben wir uns inzwischen seit einigen Tagen ein Doppelzimmer in einer Hostel an der Küste nahe Raglans genommen. Die Hostel ist eine Art Dschungelcamp. Mittem im Urwald. Sieht alles sehr tropisch aus. Es gibt einen Kletterkurs, Surfgelegenheiten und Sauna. Alles nichts für mich! =( Gut pause für mich. Action für Jan. Er hat bereits seine erste Surfstunde hinter sich und hat wirklich Talent für diesen Sport. Er ist jetzt öfter unterwegs auf dem Wasser. Dabei ist er zum Glück wetterunabhängig.
Als wir am ersten Morgen in dieser Hostel unsere Wäsche gewaschen haben, schien die Sonne. Klare Sache: kein Trockner. Draußen trocknen. Alles aufgehangen. Am Nachmittag begann es zu regnen. Wäsche nass. Ok. Warten wir. Jetzt ist es ja sowieso egal. Es regnet nun seit 3 Tagen am Stück. Tag und Nacht. Die Wäsche „wäscht“ seit über 75 Std. Und wir hocken gezwungenerweise auf dem Zimmer. Einzige Aktivitäten. Kochen, Essen und ab und an eine Runde Tischkicker. (-für mich- Jan geht ja dann noch Surfen ; ) )
So siehts also aus.

Daniel





Donnerstag, 1. Oktober 2009

Erstens kommt es anders und zweitens.. als man denkt…(die zweite)

Nach einer aufregenden Woche in Sydneys Nachtleben landeten wir am Abend des 24.09.09 wieder sicher in Auckland. Um unsere Vorräte aufzufüllen machten wir drei Tage Station in unserer „Stammhostel“ Brown Kiwi.
Am 27.09.09 hatten wir unsere Vorräte mit Selbstgebackenen aufgefüllt und verließen gegen Mittag die Brown Kiwi. Unser Plan war die Westküste herunterzufahren, die Hauptstadt Wellington zu besichtigen und dann schließlich auf die Südinsel zu fahren um nach Arbeit zu suchen. Aber es kam alles ganz anders …
Als wir gegen Mittag die Brown Kiwi verließen ahnten wir beide noch nicht dass wir schon am Abend per Krankenwagen in das Krankenhaus von Hamilton gebracht werden würden. Aber der Reihe nach.
Der erste Schlafplatz war auf der Karte schnell ausgemacht: Das Surferparadies Raglan. Da Daniel seit Fahrtantritt über Bauchschmerzen klagte fuhr ich den größten Teil der Strecke. Als es Daniel am Nachmittag immer schlechter ging, suchten wir schon gegen 16 Uhr einen Parkplatz um uns für die Nacht einzurichten. Um 20 Uhr konnte er dann vor Schmerzen nicht mehr liegen und so beschlossen wir, dass er schnellstmöglich einen Arzt braucht.
Glücklicherweise fanden wir innerhalb kürzester Zeit einen Krankenwagen, in dem Daniel mit Lachgas (macht nicht wirklich lustig) und weiteren Schmerzmitteln versorgt wurde und dann in das 45 Kilometer entfernte Hamiltoner Krankenhaus brachte.
Ich folgte dem Krankenwagen mit unserem Van, bis auf etwa halber Strecke plötzlich der Motor abstarb. Da er sich trotz größter Anstrengungen nicht mehr starten ließ stieg auch ich in den Krankenwagen. In der Notaufnahme des Waikato Hospital bekam Daniel weitere Schmerzmittel und später sogar Morphium.
Die Hilfsbereite Krankenwagenfahrerin organisierte währenddessen noch über ihren Automobilclub einen gratis Abschleppwagen für den Van. Ich konnte die Nacht nicht im Krankenhaus verbringen und so entschied ich mich im Van zu schlafen der zurück nach Raglan zu einer Werkstatt gebracht wurde.
Am nächsten morgen schaute sich ein Mechaniker den Van an und stellte fest, dass der Dieselfilter und ein Teil der Dieselpumpe kaputt waren. Die Teile müssten bestellt werden und morgen gegen Mittag sei alles repariert.
Mit dem Bus fuhr ich ins Krankenhaus nach Hamilton wo ich erfuhr dass Daniel mittlerweile operativ der Blinddarm entfernt wurde. Noch benebelt von der Narkose, aber dank einer erneuten Dosis Morphium relativ schmerzfrei traf ich ihn an. Abends fuhr ich dann wieder zurück nach Raglan und verbrachte die zweite Nacht im Van vor der Werkstatt.
Am 29.09.09 war zur Mittagszeit der Van endlich repariert und ich fuhr zum Krankenhaus um Daniel abzuholen. Dessen Zustand hatte sich leider verschlimmert, sodass er in der Nacht erneut Morphium bekommen hatte.
Ich schlafe nun seid zwei Nächten im Van vor dem Krankenhaus. Daniels nächster möglicher Entlassungstermin ist der 01.10.09.
Wir planen uns dann für etwa eine Woche in einer Hostel in Raglan einzuquartieren, bis Daniel wieder einigermaßen genesen ist um dann die Reise zur Südinsel fortzusetzen.

Samstag, 26. September 2009

Sandsturm

Am vorletzten Tag bot sich in Sydney ein historisches Bild. Vielleicht haben es einige unserer treuen Leser schon gehört. Sandsturm. Es soll der heftigste der letzten 70 Jahre gewesen sein. Alles war rot! Der Sturm war eine Mauer ueber ganz New South Wales, von Queensland bis Victoria. Stellt euch das so vor wie eine Mauer die aus Holland kommt und NRW von Rheinland-Pfalz bis Niedersachsen abdeckt, also komplett. Nur noch auf australische Groessenverhaeltnisse umrechnen und Tadaaaaa, so schauts aus :)
Genug der Worte, lasst Bilder Sprechen!







Freitag, 25. September 2009

SO!
Hier nun einige Bilder aus Sydney! Wir sind inzwischen wieder sicher in Auckland angekommen und haben uns in gewohnter Umgebung im Brown Kiwi niedergelassen. Sydney war eine unglaubliche Erfahrung. Auch an unsere 2. Woche ,im Hostel nahe des Zentrums der Stadt, werden wir uns immer positiv zurückerinnern können. Wir teilten uns ein Zehnbettzimmer mit 5 anderen deutschen ( auch in Autralien überwiegen deutsche Backpacker), 2 Engländern und einer Kanadierin. Hervorzuheben sind die beiden Engländer, welche sich durch ihre homosexuelle Neigung zu etwas besonderem machten =).
Zum Thema Nahrung: Nach der super Zeit bei Jan Lasses Grossonkel hatten wir uns vorgenommen uns etwas zurückzuhalten. Das Frühstück in der Hostel war frei. Somit versuchten wir uns mit 7 Toast mit Erdnussbutter und Marmelade auf ein bis zwei Mahlzeiten am Tag zu beschränken. Hat funtioniert. Wir mussten zum Ausgleich dementsprechend natürlich mehr trinken. Und da wir schonmal mit gleichgesinnten dort waren, versuchten wir, so wie es dort üblich war, den "GUUN". Ein überaus günstiger Wein mit bestandteilen von Ei und Fisch. =s - Es war schon sehr lustig.
Es gab außerdem die Möglichkeit jeden zweiten Tag mit Dan , dem Manager, an den Strand zu fahren. Wir sind zwar etwas Neuseeland-Verwönt, aber vor allem die Temperatur betrachtendwar es schon schön. Super Wellen und die Tatsache, dass es dort Haie gibt hat Jan Lasse nicht davon abgehalten es mit Dan aufzunehmen, und 3,2 Km im Meer zu schwimmen. Dan hat knapp gewonnen ;)
Um einige Erfahrungen reicher und weitere Dollar ärmer sind wir nun wieder in NZ. Unser Plan. Arbeit suchen. Arbeit finden. Dies irgendwo im Süden. An der Westküste entlang solls nun zur Südinsel gehen.

Euer Daniel











Freitag, 18. September 2009

Neuseeland ist nicht genug

Nach diesem Motto haben wir einen Flug nach Sydney/Australien gebucht denn: Wenn man schon mal in der Ecke ist kann man das Land ja auch gleich mitnehmen. Und so bestiegen wir am 10. September das Flugzeug gen Australien.
Seit einer Woche sind wir jetzt in Sydney und … es ist einfach super!!! Wir sind bei meinem Großonkel und seiner Frau untergekommen, die ich hier zum ersten Mal getroffen habe. Wir leben hier etwa eine Stunde von der City entfernt im „Suburb“ St Marys und werden von beiden richtig gut versorgt. (wir haben beide jeweils 2 Kilo in einer Woche zugelegt)
Darüber hinaus werden wir zu den Sehenswürdigkeiten gefahren, was super ist, da unser Van in Auckland bleiben musste. So sahen wir die „Blue Mountains“ mit den „Three Sisters“, die heimischen Tiere Australiens (in einem Zoo, auf eine Begegnung mit einem Inland Taipan im Outback können wir beide verzichten), die City von Sydney mit der Sydney Harbour Bridge , The Rocks und dem Opera House und Sydney bei Nacht, und das vom Wasser aus. Natürlich durften auch zwei Luxuriöse „Club“ Besuche nicht fehlen. Die „Clubs“ sind hier eine Art Verein mit Restaurant. Schwer zu beschreiben da es in Deutschland nicht vergleichbares gibt. Alles ist einfach SUPER!!!
Des weiterem wurden wir von meiner Großcousine und ihrem Mann zu einem Original Australischen BBQ eingeladen. Ein Grill der hier nichts Besonderes ist, aber den Großteil deutscher Grills in den Schatten stellt. Bei bestem Australischem Wetter aßen wir leckeres Känguru Fleisch.
Wenige Tage später luden sie uns auch noch auf einen Besuch in Sydney bei Nacht ein, mit Pub Besuch. Sie wollten uns nicht sagen wo es genau hingeht, aber zum Glück haben wir uns vernünftig gekleidet. Denn es ging in das „Shangri-La Hotel“ in die Bar im 36. Stock, von wo man einen fantastischen Ausblick über fast ganz Sydney hat. (Eine Flasche Martini kostet übrigens 10.000 Australische Dollar) Ein super Leben für zwei Backpacker.
Nach einer Woche brechen wir morgen (17. September) die Zelte bei meinem Großonkel ab und ziehen für die verbliebene Woche in die Hostel “The Palms Backpacker“ im Bezirk „Kings Cross“ Sydney. Wie wir erst nach der Buchung feststellten ist dies ein Rotlicht Bezirk.
Immerhin: Die Hostel war preiswert, hat super Bewertungen und hat eine gute Anbindung, sodass wir schnell überall hinkommen. Ganz oben auf der Liste steht der legendäre „Bondi Beach“ und das Sydney Aquarium.





Montag, 7. September 2009

Coromandel-Halbinsel - Im Osten viel Neues

Da wir nun endlich wieder online sein können (mitten in Taupo- ungesichtertes W-Lan), hier ein kurzer Einblick in unsere vergangene Woche:
Wir sind am 02. September in Warkworth Richtung Auckland gestartet und es ging über Auckland dem Osten der Nordinsel entgegen. Bei durchgehend perfektem Wetter, einigen Stopps an schönen Plätzen, erreichten wir bereits am ersten Abend Coromandel. Hier schlugen wir abseits von jeglicher Zivilisation unser Lager für die Nacht in einer einsamen Bucht auf.
Die Nacht war sternenklar und auch der Morgen begann wieder mit blauem Himmel. Auf an die Spitze der Halbinsel zum Coromandel Walkway! Dieser Wanderweg ist mit 3 Std berechnet. Wir schlugen diese Zeit mit 5 Std. in nahe völliger Verzweiflung. Was mit wunderschöner Landschaft, super Bergen und rundum Meer begann, endete im Nirgendwo. Wir müssen ziemlich genau auf der Hälfte der Strecke den eigentlichen Weg verloren haben, und folgten anderen „Pfaden“.(Ohne einen Tropfen Wasser oder Nahrung und unter brennender Sonne) Wir trennten uns schließlich, um einfach nur noch zum Parkplatz zu gelangen. Jan-Lasse nahm den Weg direkt zur Hauptstraße, an der er einigen Kiwis beim Viehtreiben begegnete. Sein weg ging also recht zügig (nachdem das Vieh getrieben wurde) per Quad zurück. Ich für meinen Teil peilte nach Gefühl den Startpunkt an und machte mich quer Feld ein, Berg auf, Berg ab, über Flüsse und an Schafen vorbei, zu einem echten Surviver-Trip. Ich war vor ihm dort, aber das spielt keine Rolle. Die Füße taten weh, aber die nächsten Wanderungen werden besser durchdacht sein. (Milfort-Track ist bereits gebucht)









Am nächsten Tag ging es zu den berühmten Pilgerstätten der Touristen, Cathedral Cove und Hot Water Beach. Beides liegt nur 10 Km auseinander und beides ist unserer Meinung nach ein Musst-Du-Gewesen-Sein-Ort.
Zum Cathedral Cove ist es ein 40 Min Fußmarsch auf einem kleinem Pfad durch Busch und Wälder. Am Strand angekommen bildet das Cove eine Art Höhle, welche von der Flut ausgespült wurde, die zwei Strände miteinander verbindet. Für uns einer der bisher schönsten Anblicke auf der Insel. Ein Bilderbuchstrand. Eine Felswand, von der ein kleiner Bach herab fällt. WoW!
Von dort aus ging es zum berühmten Hot Water Beach. Auf den ersten Blick ein Strand wie jeder andere. Auffallend sind allerdings große Löcher und eine Gruppe von Menschen, welche sich an einer bestimmten Stelle tümmeln. Der Sand bzw. Das Wasser dort ist unglaublich heiß. Es ist teilweise nicht auszuhalten dort zu stehen.



Am nächsten Tag ging es dann weiter an der Küste. Zu bemerken sind allerdings unsere Nächte. Während es tagsüber super heiß ist, Jan-Lasse so gut wie jedem Tag an einem anderen Strand schwimmen gehen kann, wurde es nachts, ständig kälter. Wir pennen einfach im Pulli, dann passts ;) . Übrigens, das mit dem Waschen sieht bei uns so aus. Hier an der Route 309 an einem kleinem Wasserfall. Ebenfalls für mich eines der schönsten Dinge bisher:


Dienstag, 1. September 2009

Auf zur nächsten Etappe

Wir sind grad im Aufbruchsstress. Deshalb nur kurze Info zur Lage.
Unsere WWOOfing-Zeit in Warkworth ist vorüber. Die letzte Woche allein beim Housekeeping ist auch überstanden und war mehr als wohltuend. Nun geht es Richtung Süden über Auckland nach Coromandel und ans East-Cape. Wir werden bis zum 9. September den Osten erkunden, bis wir dann am 10. in unser gebuchtes Flugzeug nach Sydney starten. Dort geht es , ich glaube es ist sein Großonkel, auf einen kleinen Trip durch Australien (wenn man schon mal in der Gegend ist ;) ). Außerdem haben wir bereits Anfang Februar verplant. Es war der nächstmögliche Termin für den berühmten Milford-Track auf der Südinsel.
So weit so gut! No Time! Wir melden uns wenn wir die Möglichkeit haben.

Freitag, 21. August 2009

Eine Woche Brick Bay

Am 09.08.2009 trat ich meine erste Arbeitstelle auf dem „Brick Bay Weingut“ an. Ich hatte mich eine Woche vorher beiläufig für diesen Job beworben, ohne zu wissen, dass ich tatsächlich in Reichweite sein würde, um diesen auch wirklich antreten zu können. Einige Tage später bekam ich dann eine Email, ich solle mal vorbei kommen. Brian (Mein Chef, sein Lieblingswort ist übrigens „Fuck“) zeigte mir das Weingut und die Unterkunft der anderen Angestellten. Dann lud er mich zum gemeinsamen Pub-Besuch am Freitag ein und am Sonntag könne ich dann irgendwann vorbeikommen. Schon hatte ich meine erste Arbeitsstelle in Neuseeland und das mit meiner ersten Bewerbung.
Auf der „Orientation“ hatte man und gesagt wir müssten 3 Wochen Zeit einplanen um einen Job zu finden. Das diese Zeit durchaus realistisch ist zeigt die Zahl von 46 anderen Bewerbern auf diesen Job. Die Tatsache, dass ich deutsch bin, hat mir sicherlich geholfen, da Brian der Meinung ist, dass Deutsche besser arbeiten. Daher arbeitete ich auch mit 3 anderen Deutschen und einem Pärchen lettischer Herkunft zusammen.
Sonntag brach ich meine Zelte in unserer Luxusherberge ab und fuhr in das etwa 30 Minuten entfernte Sandspit. Ich bezog ein etwas weniger Luxuriöses Doppelzimmer das ich mir mit Ingo teilte.
Mein erster Arbeitstag am Montag begann dann mit der Fütterung von sieben kleinen Flaschenlämmern. Den Rest des Tages und aus des nächsten Tagen war das herausreißen alter Äste aus den Weinreihen. Als ich den Abend im Kino mit dem Film „Hangover“ ausklingen lassen wollte sprang der Van nicht an da die Batterie zu schwach war. Da sich auch kein Überbrückungskabel auftreiben ließ wurde aus dem Kino Abend ein DVD Abend.
Am zweiten Arbeitstag bekam ich dann meinen ersten Sonnenbrand in Neuseeland. Unglaublich wie die Sonne hier selbst im Winter brennt. Am Abend begann ich die Autobatterie über Nacht aufzuladen. Es wäre zwar einfacher gewesen ihn einfach anzuschieben, doch der der Wagen Automatik hat schied dies aus.
Der dritte Arbeitstag begann dann ebenfalls mit dem herausreißen von alten Ästen. Am Nachmittag habe ich dann einen großen Holzball mit irgendwelchen Giften besprüht (mit der Schutzkleidung und der Gasmaske sah ich aus wie eine Mischung aus Darth Vader, den Ghostbusters und einem Imker) und später Schafe geimpft. Dies war allerdings nicht ganz so einfach, da die Schafe von der Notwendigkeit dieser Impfung nicht 100% überzeugt waren. Da die Arbeiten häufig wechselten wurde es fast nie langweilig. Den Abend ließen wir dann im Pub ausklingen (der Van lief immer noch nicht), wo ich dann auch zum ersten (und letzten Mal) eine rohe Auster probierte. Widerlich!!!
Donnerstag habe ich dann die Weinreihen in schon erwähntem Schutzanzug mit Insektiziden besprüht. Nach der Arbeit bin ich dann zum nächsten „Warehouse“ gejoggt um endlich ein Überbrückungskabel zu kaufen. Brian hatte mir inzwischen zugesagt, dass ich auch die nächste Woche auf der Brick Bay Farm arbeiten könne.
Freitag schlug dann das Wetter um und es regnete den ganzen Tag. Da auch für die kommende Woche keine Besserung der Wetters in Aussicht war und es bei Regen keine Arbeit zu tun gibt, sagte Brian mir, dass er mich nächste Woche nicht brauchen würde und er sich dann wieder melde, wenn er Mitarbeiter brauche. Somit zog ich schon nach einer Woche wider in unsere Luxusherberge.
Dort hatte Daniel inzwischen Hilfe von einem Pärchen bekommen, welches wir noch aus unserer Zeit in der Hostel „Brown Kiwi“ kannten. Die beiden haben auf dem Weg zu der WWoofing Stelle ihren Van zerlegt weil sie die rechte Fahrbahn benutzt haben. Da es Nacht war, vergingen etwa zwei Minuten bis sie mit einem entgegenkommenden Auto zusammenstießen. Glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt.
Die nächsten zwei Wochen werden wir hier arbeiten und dann eine Woche Urlaub beim „Housekeeping“ da die Besitzer zum Skifahren in die Berge fahren.























Mittwoch, 12. August 2009

Erstens kommt es anders und zweitens.. als man denkt…

Dieses Zitat lässt sich auf einiges übertragen. Aber vor allem die Ankunft in unserer neuen Unterkunft bzw. Arbeitsplatz bestätigte diese wahren Worte auf ein Neues.
„WWOOfen“ bedeutet, gegen halbtägige Arbeit, eine Unterkunft und Mahlzeiten gestellt zu bekommen. Dabei ist es immer eine gute Möglichkeit, direkten Kontakt zu den Kiwis und deren Lebensphilosophie zu bekommen. Außerdem ist der Fortschritt des Verstehens sowie Sprechens der englischen Sprache ein glücklicher Nebeneffekt.
In unserer Vorstellung erwartete uns nun also das Leben auf einer Farm, mit dementsprechend niedrigen Erwartungen. Fakt ist aber ein modernes Bed & Breakfast mit Pool und Spa im Garten. Wir haben ein Doppelzimmer mit eigenem Badezimmer. Einen atemberauben unendlichen Ausblick von unserem Balkon und ganz nebenbei beheizbare Decken in den Betten.
Wendy und Lindsay (männl.), das Ehepaar, welches uns in ihren Palast aufgenommen hat, sind super nette Menschen, die besonders naturbewusst leben und sich -und uns, sehr gesund ernähren.
Unser Tagesablauf sieht so aus:
Um 8 gibt es Breakfast. Gewöhnlich Müsli mit Früchten. Halb 9 dann Beginn unserer Arbeitszeit. Derzeit hat Lindsay ein großes Planting-Projekt gestartet. Wir bepflanzen eine große Waldschneise mit ca. 150 kleinen Bäumchen pro Tag. Um 1pm ist Feierabend und es gibt so ziemlich jeden Tag Sandwiches mit dem niemals-sättigendem Weißbrot. Dafür abends jeweils umso besser, etwas Warmes.
Nebenbei haben wir noch 2 Ziegen, 2 Schweine, 3 Katzen und 11 Rinder zu füttern. Die erste Woche taten wir das mit 3 „WWOOfern“. Jan-L, Ich und Hugo, ein super netter Franzose, der bereits seit 2 Wochen dort beschäftigt war. Freundschaft war schnell geschlossen und wir waren viel unterwegs, wie z.B. Fischen. Auch unsere Ersten Pub-Erfahrungen haben wir mit ihm gemacht. War ein absolut gelungener Abend. Wir haben uns eine Gruppe von Maori Bauarbeitern zu Freunden machen können, welche uns dann auch bewiesen haben, dass Alkohol auch hier bekannte Wirkung hat. Kurz und gut: Wir haben den Maori-Gruß (Nase an Nase) kennengelernt, Spitznamen erhalten und das Pflanzen am nächsten Tag fiel sichtlich schwer…
Zu den weiteren Highlights hier zählt der Besuch eines Rugby Spiels in Auckland. Beeindruckend, aber wir können dem Sport nicht wirklich etwas abgewinnen.
Inzwischen ist Hugo weitergezogen und auch Jan Lasse ist vorübergehend fort. Er hat 25km weiter einen Job bekommen. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass es 46 Bewerber auf diesen Job gab.. Er ist dort nun für 1-2 Wochen auf einem Vineyard beschäftigt.
Wir bleiben nun bis Anfang des nächsten Monats hier. (viel besser geht’s kaum) Die letzte Woche haben wir sogar Urlaub. Unser Elternersatz fährt für eine Woche weg und wir sollen auf das Haus aufpassen und die Tiere am leben erhalten.
Die nächsten Wochen sind also gesichert.
(Mehr Bilder sind jeweils unter Route, und dann auf dem jeweiligen Ort zu finden)

Ich