Dienstag, 2. März 2010

Das fliegende Auge

Eine weitere Sache, neben dem Schwimmen mit den Delphinen, die ich hier in Kaikoura unbedingt machen wollte war das „Whale watching“. Um diese riesigen Säugetiere zu sehen gibt es hier in Kaikoura drei Möglichkeiten: Boot, Hubschrauber und Flugzeug.
Das Boot war mir zu langweilig, da einem der richtige Überblick fehlt und sich preislich zu den aufsteigenden Alternativen nicht viel tut.
Die Hubschrauberflüge waren ausgebucht und so wählte ich das Flugzeug.
Das Hauptziel war ein großer Pottwal („Spermwhale“ auf Englisch) der recht zuverlässig, alle 45 Minuten (zwangsweise) zur Oberfläche kommt um Luft zu schnappen. Er war erst vor 30 Minuten abgetaucht und daher hatten wir noch etwas Zeit uns anderen Säugern zu widmen. Nach ein paar Minuten über dem Ozean kam schon der erste Wal in Sicht, ein kleiner Buckelwal begleitet von ein dutzend Delphinen und verfolgt von einem Touristenboot.
Leider reichte der Zoom meiner Digitalkamera nicht aus um vernünftige Fotos zu machen.
Es ging weiter und wir konnten eine Herde Delphine, von einigen hundert Tieren bewundern, in deren Mitte einige Schwimmer und ein weiteres Boot trieben.
Nun war es an der Zeit sich auf die Suche nach dem Pottwal zu machen. In dem vermuteten Gebiet kreisten schon zwei andere Touristenboote die ihn versuchten über ein Mikrofon im Wasser zu orten. Bei uns in der Luft gesellte sich nun auch noch ein Hubschrauber hinzu der, wie wir, erwartungsvoll kreiste.
Entweder der Wal bekam bei so viel Aufmerksamkeit Lampenfieber, er versuchte einen neuen Rekord im apnoe Tauchen aufzustellen oder sich selbst zu ertränken. Keine Ahnung! Jedenfalls ließ er ziemlich auf sich warten.
Dann aber löste sich ein riesiger Schatten aus dem Wasser und wie ein U-Boot tauchte er langsam auf. Er blies eine große Fontäne aus seinem Atemloch, dessen herabfallenden Wassertropfen in der Sonne einen Regenbogen erzeugten.
Langsam und bedächtig glitt er durch die ruhige See, flankiert von den Touristenbooten, die er locker überragte und umkreist von Flugzeug und Hubschrauber. Etwa alle zehn Sekunden blies er eine weitere riesige Fontäne um sein Lungen für den nächsten Tauchgang mit Sauerstoff zu füllen.
Wir zogen noch einige Kreise ehe es zurück zum Flugplatz ging.
Das „Whale watching“ war für mich die letzte Attraktion in Kaikoura. Ich werde in den nächsten Tagen hier meine Zelte abbrechen und in meine „alte/neue Heimat“ Blenheim zurückkehren um ein paar Freunde zu treffen.

Arohanui

Jan-Lasse







1 Kommentar:

  1. Was für ein Erlebnis, so ein wunderschönes und geheimnisvolles Tier zu sehen. Vielleicht war es ja eine Wal-Diva, die ihren beeindruckenden Auftritt für alle Zuschauer noch spannender machen wollte.
    Joja

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