Mittwoch, 10. März 2010

Vier Tage Abel Tasman

Am Freitag kam ich gegen Abend in Blenheim an und entschied dort über Nacht zu bleiben. Mit Marian wurden noch ein paar Bierchen getrunken und die Erlebnisse der letzten Wochen ausgetauscht.
Am Samstag ging es weiter nach Motueka. Da Rico und Marian den Abel Tasman Track beide schon gelaufen sind, brauchte ich einen neuen Mitstreiter. Ich fand mit Björn einen weiteren deutschen. Wir entschieden uns zuerst zwei Tage mit einem gemieteten Kajak den Track hoch zu fahren und ihn dann, an den nächsten zwei Tagen wieder runter zu laufen.
Am morgen des 07.03.2010 wollten wir, nach einem kurzen Briefing und Sicherheitstraining, starten. Björn sollte als Steuermann am ersten Tag den Platz, hinten im Doppelkajak, einnehmen. Es stellte sich heraus, dass er als solcher eine Katastrophe war und die eigentlich simple Bedienung der Pedale nicht unter Kontrolle bekam. Nachdem wir, beim Ablegen vom Strand, in der Brandung öfters fast gekentert wären und er draußen beinahe auch noch zwei andere Kajaks gerammt hatte, durften wir nicht weiter. Wir sollten zurück zum Strand und die Plätze tauschen, andernfalls hätten wir nicht starten dürfen. Bevor Björn uns zurück zum Strand bringen sollte, wurden wir noch einmal auf das Aussteigen aus einem gekenterten Kajak hingewiesen (Auch der Guide schien, nach Björns Amokfahrt, kein Vertrauen mehr zu haben).
Wie durch ein Wunder aber schafften wir es durch die Brandung zurück an den Strand, wo ich die Position des Steuermannes einnahm. Nach einem geglückten Ablegemanöver wünschten man uns gute Fahrt und riet mir Björn nicht mehr an das Steuer zu lassen, wenn mir (frei übersetzt) mein Leben lieb sei.
Den Tag über ging es an wunderschönen, goldenen Stränden entlang, auch wenn diese, auf Grund der hohen Zahl an Kajakern, nicht so einsam waren, wie versprochen.
Am Nachmittag legten wir bei „Encourage Bay“ an, wo wir das Zelt aufschlugen und übernachteten. In einer Höhle am Ende des Strandes konnte man dutzende Glühwürmchen bewundern und auch sonst waren die Strände einfach wunderschön.
Zum Abendessen bemerkten wir, dass wir den Topf vergessen hatten, als wir bei der etwas chaotischen Beladung der Kajaks unsere riesigen Rucksäcke wieder leeren mussten. Also verzichteten wir erstmal auf eine warme Mahlzeit.
Am zweiten Tag ging es dann weiter, an den Stränden entlang zu einer Insel auf der sich dutzende Robben tummelten. Mit unseren Kajaks konnten wir, dank des niedrigen Tiefgangs, bis auf wenige Meter heran fahren.
Am Zielstrand angekommen, ließen wir die Kajaks dort zurück und machten uns auf einen zwei Stunden langen Fußweg zu unserem zweiten Campingplatz. Um den Topf zu ersetzen hatten wir den Tag über ein Marmeladenglas geleert, welches wir mit Wasser befüllt auf dem Gaskocher erhitzen wollten. (Wie wir fanden, eine super Idee)
Die Explosion die sich anbahnte, als Björn das Glas fest zuschraubte, konnte ich gerade noch verhindern, nur um dann, wenige Sekunden später, sehen zu müssen wie das Glas unter Knirschen zersprang, da die Hitze zu hoch war. Glücklicherweise halfen uns andere Camper mit einem Topf aus, sodass unser zweites Glas nicht auch noch dran glauben musste.
Der nächste Tag begann, wie alle Tage auf dem Abel Tasman Track, mit einem Bad in dem warmen und blauen Wasser der Fjorde. Gegen Nachmittag stand dann eine Wattüberquerung an, bei der wir leider Ebbe deutlich verpassten und auch die hochgekrempelte Hose nicht viel brachte. (Foto)
Die eigentliche vier Stunden lange Etappe bis zum nächsten Campingplatz verlängerten wir um eine weitere, weil wir an diesem vorbei liefen. Unsere einzige Karte ist im Kajak leider nass und nahezu unbrauchbar geworden und so orientierten wir uns lediglich an den Schildern. Unser Campingplatz war aber leider nicht extra ausgeschildert und so liefen wir einfach dran vorbei.
Auch am dritten Abend bekamen wir einen Topf geliehen um unser Abendessen zu kochen, ehe es mit Eintreten der Dunkelheit ins Zelt ging. Feuer waren leider wegen der Waldbrandgefahr nicht erlaubt und so ging es früh schlafen, natürlich erst nachdem mit einem Bier auf die Etappe angestoßen wurde.
Die letzten vier Stunden des Tracks gingen wir am nächsten Tag in aller Ruhe an. Leider riss auf halber Strecke ein Tragriemen an Björns Rucksack. Da dieser auch nicht so einfach zu reparieren war, luden wir alle schweren Gepäckstücke in meinen Rucksack um und Björn befestigte den Riemen wieder notdürftig. Dies machte die letzten zwei Stunden für uns beide nicht angenehm zu laufen und so waren wir letztendlich froh als das Ende in Sicht kam.

Soweit ein kurzer Überblick über die letzten vier Tage, auch wenn eigentlich noch viel, viel mehr passierte. Um dies zu berichten fehlt mir leider die Zeit.

Jetzt geht es über Westport ein zweites Mal nach Greymouth um mich mit Rico zu treffen.









3 Kommentare:

  1. Ein "It looks awesome" reicht glaub ich gar nicht.
    Sieht einfach herrlich aus!

    Viel Spaß noch für die letzten 2 Monate.

    Beste Grüße aus dem immer noch eiskalten Deutschland.

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  2. Wieder mal super Bilder.
    Eine wunderschöne Landschaft!!
    Björn und Jan-Lasse das neue Chaos-Paar???
    Liebe Grüße
    Joja

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  3. wirklich einfach wahnsinn, was du da alles erlebst...bin ja n bissl neidisch muss ich sagen ;-) *hihi*
    alles liebe aus cux
    nike

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