Dienstag, 16. Februar 2010

Über die Catlines nach Dunedin und ein verhängnisvoller Hügel

Zwei Tage brauchten wir in TeAnau um uns von den Strapazen des Milford Track zu erholen. Als ich am ersten Tag aufwachte konnte ich kaum noch laufen, ein Tribut an den steilen Abstieg am dritten Tag des Tracks.
Am 08. Februar verließen wir dann TeAnau und fuhren noch weiter Südlich, nach Invercargill. Nach einem kurzen Stopp in dieser, durchaus sehenswerten, Stadt und dem Erwerb von Body-boards ging es auf die Catlines. Eine berühmte Straße die die Küste entlang führt.
Wir kamen zum Südlichsten Punkt Neuseelands, wo wir die Chance nutzten und unsere Body-boards direkt ausprobierten. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, uns erwartende Wellenreiten.
Die Catlines entlang, mittlerweile wieder Richtung Norden fahrend, passierten wir mehrere Wasserfälle und den berühmten „Nugget Point“. Große Steine die vor einem Leuchtturm aus dem Wasser ragen, wie riesige Gold-Nuggets.
Am 10. Februar erreichten wir die Studentenstadt Dunedin. Die erste Stadt in Neuseeland die uns auf Anhieb gut gefiel. Viele Parkanlagen, eine Menge junger Menschen und die steilste Straße der Welt. Die Baldwin Street. Eine Straße mit bis zu 40% Steigung! Eine Straße, so steil dass:
- ich sie mit Rücksicht auf meinen alten Van und die ohnehin schon lädierte Kupplung nicht hochgefahren bin.
- der Fußweg Treppen hat.
- und kein Asphalt verwendet wurde weil dieser davon geflossen wäre, bevor er getrocknet gewesen wäre.

Ein passendes Zitat eines anderen Touristen: „Ich möchte mal wissen wer so bescheuert war, eine Straße an einer Wand zu bauen.“
Ein ziemlich cooles Erlebnis hatte ich in der Sandfly Bay, die ihren Namen übrigens zu unrecht trägt. Beim Surfen tauchte 8 Meter neben mir auf einmal ein Seehund auf, guckte mich kurz an um dann mit der nächsten Welle bis an den Strand zu surfen. Dieser ist übrigens voll mit Seehunden und Seelöwen die jegliche Angst vorm Menschen verloren haben. Da kommt es schon mal vor das ein großer, fauler Seehund mitten auf dem Weg zum Parkplatz in der Sonne liegt und sich vom Menschen unbeeindruckt, auch durch rufen und klatschen nicht aus der Ruhe bringen lässt. (wegtragen geht auch nicht, zum einen wegen dem Gewicht und zum anderen muss man sich wegen den scharfen Zähnen etwas in Acht nehmen)
Bei Sonnenuntergang konnten wir dann noch beobachten wie einige Pinguine von der Jagd zurückkehrend aus dem Wasser kamen um in den Dünen den Nachwuchs zu füttern.
Da es uns in Dunedin so gut gefällt, entschieden wir uns ein paar Tage länger hier zu bleiben und mir richtigen Surfbrettern das Wellenreiten zu beginnen.

Das war der Bericht, den ich eigentlich schon vor ein paar Tagen Online stellen wollte. Dann aber passierte das:

Als wir morgens nach der Nacht am Strand mit unseren Vans in die Stadt fahren wollten verreckte mir mein Auto an einem Hügel. Es ging keinen Meter mehr weiter und so ließ ich mich zurück, in eine Parkbucht rollen und rief den Pannendienst, deren Versicherung sich leider echt bezahlt macht. (Kein guter Monat für japanische Autos, während das fahren eines Toyotas scheinbar lebensgefährlich ist, wäre ich froh wenn mein Mitsubishi überhaupt noch fahren würde)
Mein Verdacht viel auf die, oben schon erwähnte, Kupplung und der Pannendienst bestätigte mir dann dass eben diese durchgebrannt sei. Wie ein Donnerschlag traf es mich dann als er mir sagte dass dies einem Totalschaden gleich komme, da eine neue fast dem Wert des ganzen Autos entspricht. (Ab hier könnt ihr den Bericht auch direkt an den mit der Überschrift „Kauft niemals ein Auto von einem Schweizer“ anfügen)
Etwas Ratlos musste ich zusehen wie mein Van das zweite Mal auf einen Abschleppwagen verladen wurde und in eine Werkstatt gefahren. Der Mechaniker wiederholte dann noch einmal die Einschätzung vom Pannenhelfer, meinte aber dass er zufällig noch eine gebrauchte Kupplung auf Lager hat.
Zu einem immer noch astronomisch hohen, aber deutlich besserem Preis als einer neuen, entschied ich mich für den Einbau. Da es aber Freitag war, und der Van nicht vor Montag fertig sein würde saßen wir erstmal in Dunedin fest. Ich nahm noch die wichtigsten Sachen aus meinem Van und zog bei Rico ein.
Um mich von dem Schock etwas zu erholen ging es (nach ein paar Bier) direkt zum Saint Claires Beach wo wir uns Surfbretter ausliehen um etwas zu surfen.
Wie schon erwähnt ist Dunedin eine wirklich schöne Stadt und so konnten wir uns problemlos am Wochenende beschäftigen. Am Samstag starteten wir mit einer Besichtigung der Speights Brauerei, inklusive Bierprobe (Der Guide war der Felsenfesten Überzeugung das nur Neuseeländisches Bier, richtiges Bier sei und versuchte dies den Engländern (Guinness), Holländern (Heinecken) und uns Deutschen (Becks und Co) klar zu machen)
Das Auto mussten wir danach leider vor der Brauerei stehen lassen und so schloss sich eine Besichtigung der Innenstadt und der Schokoladenfabrik Cadbury an, ehe wir uns ins Nachtleben stürzten. Mit dabei war auch Olli, ein Britte der aussieht wie der Sohn von Uri Geller, aber jede Verwandtschaft vehement leugnet.
Den Sonntag gingen wir dann eher ruhig an und wurden abends zum Pizza essen bei ein paar Neuseeländerinnen eingeladen, die wir am Samstag getroffen hatten.
Heute, am Montag bekomme ich endlich meinen Van wieder, was die Kreditkarte zum glühen und mich zum weinen bringen dürfte. Zur Ablenkung werde ich danach wohl erneut aufs Surfboard steigen ehe es dann am Dienstag zurück auf die Straße mit Richtung Christchurch geht.

Cheers












1 Kommentar:

  1. Wie viele Taschentücher hast du beim Zücken deiner Kreditkarte verbraucht?? Vielleicht könntest du deinen Kontostand wieder verbessern, wenn du dich jeden Abend von netten Kiwiinnen zum Essen einladen lässt?
    So long
    Joja

    AntwortenLöschen